Wieso ist Spargel so teuer?
Sein Anbau ist aufwändig und arbeitsintensiv. Erst im dritten Jahr nach der Pflanzung kann zum ersten Mal richtig geerntet werden, was auch heute noch überwiegend per Hand geschieht. Hinzu kommt, dass das sensible Gemüse nicht lange zwischengelagert werden kann und so schnell wie möglich verkauft werden muss. Die Qualität leidet rapide nach der Ernte, der Spargel wird trocken (er hat einen sehr hohen Wasseranteil, über 90%) und verliert an Geschmack.
So erkennen Sie frischen Spargel
Grundsätzlich gilt: Kaufen Sie während der heimischen Saison möglichst direkt vom Erzeuger oder auf dem Wochenmarkt. Achten Sie zudem darauf, dass der Spargel aus einem nahen Anbaugebiet kommt.
- Frischer Spargel glänzt leicht, sieht saftig und knackig aus. Er duftet angenehm und nicht etwa säuerlich-unappetitlich.
- Die Enden der Spargelstangen sind saftig und feucht. Sie dürfen nicht ausgetrocknet, gelblich-grau verfärbt oder gar aufgesprungen sein.
- Falls möglich, drücken Sie das Schnittende mit den Fingern leicht zusammen. Entweicht Saft, so ist noch nicht viel Zeit seit der Ernte vergangen und der Spargel ist frisch. Außerdem sollte der ausgetretene Saft angenehm riechen, auf keinen Fall jedoch säuerlich.
- Die Spargelstangen müssen fest sein und dürfen beim Druck mit dem Finger nicht nachgeben.
- Werden die Stangen gegeneinander gerieben, sollten sie leicht quietschen.
- Lässt sich der Spargel leicht mit dem Fingernagel einritzen, spricht dies ebenfalls für Frische.
- Auch darf sich Spargel nicht biegen lassen. Aber Vorsicht beim Testen, frischer Spargel bricht leicht!
- Ist der Spargel krumm oder gebogen, ansonsten aber fest, ist er trotzdem frisch. Er muss nicht kerzengerade sein.
- Ob die Spargelspitze geschlossen oder leicht geöffnet ist, ist für den Frischegrad ebenfalls unerheblich.
- Bei deutlich günstigerem Bruchspargel handelt es sich um gebrochene Stangen. Diese können durchaus noch frisch sein. Gut beispielsweise für Spargelsuppe.
Vorsicht vor diesen Spargel-Frischetricks
- Ein beliebter Trick, überlagerten oder angetrockneten Spargel frisch aussehen zu lassen, ist, ihn zu wässern. Das ist nicht erlaubt! Gewässerter Spargel ist matt, weich und biegsam und unter der Schale leicht glasig. Drückt man die Spitze zusammen, tritt eine milchige, unangenehm riechende Flüssigkeit aus.
- Bei auffallend kürzeren Spargelstangen sind die (vertrockneten) Enden im Handel abgeschnitten worden, um den Spargel frischer erscheinen zu lassen.
- Manchmal sind bei importierter Ware die Enden der Spargelstangen gezielt von Papier verdeckt, vor allem bei fertig gebundenem Spargel. Hier hilft dann der Riech-, Druck- und Biegetest, um die Frische zu erkennen.
Rost ist beim Spargel kein Zeichen von Alter
Manchmal haben Spargelstangen bräunliche Flecken. Das ist sogenannter „Spargelrost“ und kein Zeichen von schlechter Qualität oder Überlagerung. Es handelt sich dabei um einen natürlichen Pilzbefall, der beim Waschen oder Schälen verschwindet. „Rostiger“ Spargel ist übrigens garantiert nicht gewässert worden, denn dadurch würde der Pilzbefall vergehen. Ist allerdings die ganze Spargelstange bräunlich angelaufen, ist das kein „Rost“ mehr. Der Spargel ist zu lange oder falsch gelagert worden. Dann heißt es: Finger weg!
Lässt sich bitterer Spargel beim Einkauf erkennen?
Nein, leider nicht. Spargel schmeckt bitter, wenn er zu dicht am Wurzelstock gestochen wurde. Schneiden Sie dann die Spargelenden großzügig weg. Bei einem leichten Bittergeschmack hilft (manchmal) ein wenig Zucker, der ins Kochwasser gegeben wird.
So bewahren Sie Spargel am besten auf
Ungeschälten Spargel können Sie im Gemüsefach Ihres Kühlschrankes mehrere Tage frisch halten. Wickeln Sie ihn dazu aber vollständig in ein recht feuchtes Tuch ein. Nicht in einer Plastiktüte oder unter Frischhaltefolie aufbewahren! Und nie in Wasser legen, da sonst Geschmack und Inhaltsstoffe verloren gehen. Sie können Spargel übrigens auch einfrieren. Dazu sollte er aber vorher geschält werden.
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