Kneippsche Hydro-Therapie: Wassertreten und Wickel

Die Kneippsche Hydrotherapie nutzt die Heilkraft des Wassers, da dies auf den Körper einen Temperaturreiz ausübt, der Kreislauf und Immunsystem anregt und Beschwerden lindert. Hierbei wird mit Wasser, Wasserdampf oder wässrigen Breien eine äußerliche Anwendung durchgeführt, die den Druck des Aufpralls und den Temperaturreiz ausnutzt. Die bekanntesten Formen sind Wassertreten, Wickel und Güsse.

Kneippsche Wasser- und Bädertherapie
Die original Kneippsche Hydrotherapie nutzte die Heilkraft des Wassers, da Wasser auf den menschlichen Körper einen Temperaturreiz ausübt. Das Kneippsche Rezept dazu war denkbar einfach: Wasser und weiter nichts. Salze, Salben oder Öle kamen in der ursprünglichen Form nicht hinzu und es war egal, ob das Nass aus der Felsenquelle oder einer Frankfurter Leitung stammte. Wirksam waren die physikalischen Eigenschaften des Wassers: für einige Anwendungen der Druck des Aufpralls, in den meisten Fällen der Temperaturreiz (kalt oder warm).  Das Kneippianum bietet heute noch die komplette Bandbreite der Kneippschen Hydrotherapie.                              

Das Wasserheilverfahren wird noch immer erfolgreich angewandt und gehört zum Fachgebiet der physikalischen Medizin. Die Hydrotherapie, die mit Wasser, Wasserdampf oder wässrigen Breien eine äußerliche Anwendung durchführt, umfasst Wassertreten, Wickel, Güsse, Bäder, Auflagen, Taulaufen und Schneegehen. Hierbei kommt der Körper mit Wasser verschiedener Temperaturen in Berührung. Der thermische Reiz, der über Rezeptoren wahrgenommen wird, löst im vegetativen Nervensystem Reflexvorgänge aus. Der wichtigste Effekt erfolgt im Bereich des Gefäßsystems als Gefäßtraining. Die Behandlung soll das körperliche und geistige Gleichgewicht und die Abwehr- und Selbstheilungskräfte stärken. Das wird dadurch erreicht, dass der thermische Reiz den Kreislauf anregt, das Immunsystem stärkt und Beschwerden wie Bluthochdruck und Schmerzen lindert.

Formen der Wassertherapie
Es hängt von der Behandlungsform beziehungsweise der Erkrankung ab, ob bei der Kneipptherapie kaltes, warmes, heißes Wasser oder Wasserdampf benutzt wird. Der Erfolg einzelner Anwendungen hängt auch mit der Tageszeit zusammen: Morgens sollte kaltes Waschen, mittags kalte Armbäder und abends Wassertreten oder Schwimmen erfolgen. Bei kalten Anwendungen wird nach dem Prinzip Warm-Kalt-Warm verfahren. Erst wenn der zu Behandelnde vorher richtig warm ist, darf ein kurzer Kaltwasserreiz angewendet werden. Danach erfolgt Wiedererwärmung durch Wasser, Bewegung oder Bettruhe. Das Kneippsche Prinzip heißt hierbei: mit kleinstmöglichen Reizen die größtmöglichen Effekte erzielen.

a) Wassertreten – Urform des Kneippens
Wer an "Kneippen" denkt, der denkt an Wassertreten. Diese Methode kennt fast jeder und sie erreicht äußerst wirksam die gewünschte Abhärtung, um die es vor allem geht. Sie dient der Hygiene und der Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.