Klimawandel: Was bedeutet er für Robben und Eisbären

Klimawandel ist Fakt, auch die gemäßigten Zonen zeigen Anzeichen dafür. Im Land der Eisbären und Robben, im hohen Norden der Polarregion ist die Klimaveränderung jedoch bereits unübersehbar und beginnt für diese Tiere allmählich zur Tragödie zu werden.

Klimawandel ist Fakt
Überall wird vom Klimawandel gesprochen. Selbst in gemäßigten Zonen zeigen sich deutliche Anzeichen dafür: heißere und trockenere Sommer, kältere und schneereichere Winter und zahlreiche überraschende Wetterkapriolen, also eine Verschärfung aller Extreme.

An den Polen gibt es offenbar nur die eine Seite der Medaille: Im Land der Eisbären und Robben, im hohen Norden der Polarregion ist die Klimaveränderung jedoch bereits unübersehbar und beginnt für diese Tiere allmählich zur Tragödie zu werden. Es scheint fast so, dass das, was neuerdings andernorts zu viel an Schnee niedergeht inklusive stärkerer Fröste, plötzlich dort gravierend fehlt, wo es eigentlich hingehört. Man hat den Eindruck, dass das natürliche Gleichgewicht ein wenig aus dem Lot geraten sei.

Auch der Eisbär hat es plötzlich schwer – wegen des Klimawandels. Der etwas zurückliegende Besuch des SPD-Politikers Siegmar Gabriel bei Eisbär Knut im Berliner Zoo sollte auf diese Hintergründe aufmerksam machen. Das bekannte und von den Leuten geliebte Tier half mit, diese Problematik näher ins Bewusstsein der Menschen zu rücken.

Auch wenn das Zootier das Schicksal seiner wildlebenden Artgenossen nie selbst erlitt, verschonte ihn etwas anderes leider nicht: Am 21. März 2011 verstarb der Bär plötzlich und hinterließ – dank der Hobbykameramänner, die jeden Schritt aus seinem Leben festhielten – die erstaunlichste Knuddel-Eisbär-Legende eines Zoo-Tieres.

Knut vermochte ungekannte Besucherströme in den Zoo zu locken und hatte dank des Internets unzählige Fans weltweit, die seitdem um ihn trauern. Aber trauern sie auch um die vielen unbekannten, wildlebenden Eisbären, die täglich um ihr Leben ringen?  

So blieb auch in Sachen Klimawandel alles beim Alten. Für Eisbären wie Robben – zwei natürliche Feinde, verbunden durch die eiskalte und bizarre Lebensart und nun auch durch das gleiche Schicksal – wird es hingegen immer enger. Die eine wie die andere Art kommt massiv durch die neuen Bedingungen in Bedrängnis: Die Erderwärmung stellt für beide eine tödliche Bedrohung dar.

Wetterwissenschaften und Simulationsmodelle
Fragen werden laut, was mit unserer Erde passiert sei. Wieso es die Wetterwissenschaftler mit ihren Simulationen noch nicht sehen konnten, dass der Klimawandel so dramatisch abläuft und die Realität bereits jetzt gravierend von allen Simulationen abweicht, die von Wetterforschern je erstellt worden sind. Das lässt aufhorchen.

Die Wetterforscher haben in ihrem Super-Klima-Computer die Wetterdaten von Jahrhunderten gespeichert und ausgewertet. Diese Daten hat man hochzurechnen versucht, zusätzlich angereichert mit den aktuellen neuen Einflussfaktoren, wo versucht wird, alles zu erfassen, was auf das Wetter wirken könnte. Dieser zusätzliche Bedingungskomplex erschwert die Simulation auf die Zukunft. Schon jetzt warnen aber die Forscher vor solchen Folgen, wie sie die Tierforscher und andere Wissenschaftler belegen. 

Das Problem dabei ist: Die Simulationsmodelle stimmen nicht. Die Wissenschaftler belegen, dass die simulierte Hochrechnung der Wetterdaten und die Realität durch eine Riesen-Lücke auseinanderklaffen. D. h., die Realität, die bereits jetzt unvorstellbar rasch eingetreten ist, entfernt sich immer weiter von den Modellen. Das bedeutet, dass alles noch um Größenordnungen dramatischer ausfällt, als hochgerechnet und simuliert wurde.

Wo ist der Denkfehler?
Wo aber ist der Fehler für die auseinander laufenden Kurven von Simulation und Realität? Haben die Klimaforscher aller Welt etwas falsch gemacht? Spuckt ihr Super-Klima-Computer vielleicht falsche Daten aus? Das ist zunächst undenkbar, weil er die Modelle aus der realen Natur abgeschaut hat und nur in die Zukunft hinein weiter vorausberechnet hat, wie sich der Trend anhand der zurückliegenden Jahre und Klimaerkenntnisse zeigt.

Aber die große Differenz kann die Klimaforschung von heute nicht erklären. Wo liegen die Antworten, fragen sich selbst die Experten.