Kletterpflanzen: Von Efeu bis Knöterich (Teil 5)

Mit Efeu und Wildem Wein geht es diesmal neben einigen anderen Kletterpflanzen um die bekanntesten, die keine Rankhilfe benötigen.

Efeu: Geeignet für große Flächen
Beginnen möchte ich mit einer der bekanntesten Selbstklimmer. Der Efeu (Hedera helix) ist zugleich eine der wenigen heimischen Kletterpflanzen. Er klettert mittels Haftwurzeln bis zu 30 m hoch und macht nach dem Einwachsen Jahrestriebe von bis zu 2 m. Wichtig ist bei Verwendung auf Fassaden, dass der Untergrund keine Risse und Löcher aufweist, denn diese suchen sich die Haftwurzeln und können dann durch das Dickenwachstum hier Schäden verursachen.

Wenn dies berücksichtigt wird, ist der Efeu gut für große Flächen – besonders an Nordseiten – und schützt diese Bereiche durch sein immergrünes Blatt ganzjährig vor Witterung. Er übernimmt dabei auch die Funktion einer Polsters und kann damit zur Energieeinsparung beitragen. Dickere Efeupolster sind bei Vögeln als Nistplätze beliebt. Und wenn im Alter Blüte auftritt, haben auch Bienen und andere Insekten eine Menge vom Efeu – und die Vögel freuen sich über die Beeren.

Die Kletterhortensie fühlt sich auch im Schatten wohl
Die Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris) kann ebenfalls selber Flächen erklimmen und mag auch eher schattige Plätze. Bei Wuchshöhen bis zu etwa 12 m erfreut uns die Pflanze im Juni bis Juli mit weißen Doldenblüten.

Winterjasmin benötigt ein Rankgerüst
Eine Besonderheit stellt der Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) dar. Es handelt sich um einen sogenannten Spreizklimmer, der ein Rankgerüst benötigt und auch immer wieder angebunden werden muss. Dafür erfreut er uns bei Wuchshöhen bis zu 3 m mit einer gelben Blüten von Dezember bis März – immer, wenn kein Frost ist. Hierfür ist allerdings ein eher sonniger Platz notwendig.

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Das Echte Geißblatt: Heimische Kletterpflanze mit süßem Duft
Das Echte Geißblatt  (Lonicera caprifolium) ist ebenfalls eine heimische Kletterpflanze. Hier werden Höhen bis zu 8 m mittels Rankgerüst erreicht. Die Blüte mit intensiv süßem Duft am Abend zeigt sich von Mai bis Juni. Ab August finden sich orangerote Früchte. Die Pflanze mag einen leicht feuchten Standort an absonniger bis halbschattiger Stelle.

Der gleichen Gattung gehört das Immergrüne Geißblatt (Lonicera henryi) an. Höhe und Standortansprüche sind ähnlich; diese Art verträgt es aber auch sonniger. Das immergrüne Blatt verdeckt die unscheinbaren Blüten. Ab September zeigen sich blaubereifte, schwarze Beeren.

Wilder Wein verzaubert im Herbst durch Farbenpracht
Ebenfalls sehr bekannt als Selbstklimmer ist der Wilde Wein (Parthenocissus quinquefolia), der mit seinen Sorten ‚Engelmannii‘ und ‚Veitchii‘ unser Auge erfreut. Diese können mittels Haftscheiben bis zu 18 m hoch ranken. ‚Engelmannii‘ hat ein fünfzähliges Blatt und begeistert im Herbst mit flammendroter Färbung. ‚Veitchii‘ hingegen weist ein dreilappiges Blatt auf, das im Herbst gelborange leuchtet. Beide Sorten mögen es sonnig bis halbschattig.

Knöterich: Geliebt – aber auch gefürchtet
Geliebt – aber auch gefürchtet ist der Knöterich (Polygonum aubertii). Sie ist auch auf dem Bild zu sehen und zeigt dort schon ihre wesentliche Eigenschaft. Knöterich macht nach dem Einwachsen Jahrestriebe bis zu 5 m. Dabei zeigen sich von Juli bis September weiße Blütenrispen. Wo Platz ist und schnell etwas zuwachsen soll, ist Knöterich ideal. Immer aber ist er im Blick und gegebenenfalls durch Schnitt im Zaum zu halten.

In der nächsten Folge stelle ich Ihnen die Kletterrosen vor.