Neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge ist ein Marathon-Finish eines kleinen Läufers noch höher zu bewerten als das eines großen Läufers. Kleine Menschen verbrauchen nämlich pro Kilogramm Körpergewicht mehr Energie.
Studie über Läufer: Hoher Energiebedarf durch viele Schritte
Das Forscherteam der Southern Methodist University in Dallas filmte 48 Läufer zwischen 5 bis 32 Jahren auf dem Laufband. Dabei ermittelten sie bei verschiedenen Geschwindigkeiten den Sauerstoffverbrauch und die Menge an Kohlendioxid, die durch die Bewegung produziert wurde. Außerdem ermittelten sie die Schrittlänge und -frequenz der Probanden.
Das Ergebnis: Jeder Proband verbrauchte pro Schritt bei gleichem Tempo gleich viel Energie – und zwar unabhängig von Körpergröße, Gewicht, Geschlecht oder Alter. Das bedeutet, dass Menschen mit kurzen Beinen mehr Schritte machen müssen und somit mehr Energie verbrauchen als Menschen mit langen Beinen, um die gleiche Strecke zurückzulegen.
Energie sparen durch niedrige Schrittfrequenz?
Nimmt man diese Studie wörtlich, müsste man eigentlich jedem Läufer raten, möglichst lange Schritte zu machen. Vor allem Natural Running-Verfechter fordern das exakte Gegenteil. Mal abgesehen vom höheren Energieverbrauch, auf den diese Studie hinweist, sind bei hohen Schrittfrequenzen und kürzeren Schritten die Aufprallkräfte geringer.
Kleine Schritte sind also weniger belastend. Außerdem bedeuten kleine Schritte, dass man langsam sein muss. Bei einer entsprechend hohen Schrittfrequenz ist auch die Geschwindigkeit hoch. Weiterhin muss man erst einmal in der Lage sein, große Schritte auf einer langen Distanz durchzuhalten.
Dazu braucht man eine gute Hüftstreckung, und auch die Muskeln müssten sich daran erst einmal gewöhnen. Wer also kurze Beine hat oder sich über Jahre an Laufen mit hoher Schrittfrequenz gewöhnt hat, sollte nicht allein wegen dieser einen Studie alles über den Haufen werden.
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