Die erste Säule der Klassischen Homöopathie: Das Ähnlichkeitsprinzip
Als erste Säule der Klassischen Homöopathie wird das Ähnlichkeitsprinzip angesehen. Das bedeutet, dass das Arzneimittelbild dem Bild des Erkrankten mit seinen Symptomen möglichst ähnlich sein soll. Man könnte sagen, dass die Klassische Homöopathie mit dem Erkennen und Verstehen des Patienten arbeitet und funktioniert.
Wird die Persönlichkeit des Erkrankten gesehen und Verstanden, wird er vom Behandelnden mit allen seinen Beschwerden, mit seiner Gemütsverfassung und seinem Denken gut erfasst, gelingt es auch das passende homöopathische Mittel zu finden. Dieses ähnlichste homöopathische Mittel wird auch Similimum genannt und kann alle Beschwerden des Patienten heilen.
Die zweite Säule der Klassischen Homöopathie: Prüfung der Mittel
Als zweite Säule der Klassischen Homöopathie wird die Prüfung der homöopathischen Mittel am Gesunden angesehen. Hier werden Prüfungsgruppen gebildet. Jeder Prüfling nimmt das homöopathische Mittel ein, ohne zu wissen um welches Mittel es sich handelt.
Ein Prüfleiter notiert alle Auffälligkeiten und Veränderungen, die die Prüflinge beschreiben. Dies können einfache körperliche Reaktionen wie Übelkeit am morgen oder Sodbrennen nach Kaffee sein. Aber auch Gemütssymptome wie Traurigkeit, Fröhlichkeit, Unternehmungsgeist etc. werden miterfasst. Darüber hinaus können Träume, Ängste, besondere Vorkommnisse usw. in der Prüfungszeit wichtig sein.
Durch solche Prüfungen an Gesunden, können die so genannten Arzneimittelbilder erstellt werden. Diese enthalten die einzelnen Symptome, die sich in der Prüfung als charakteristisch für das geprüfte Mittel gezeigt haben. Häufig zeigen die Prüflinge ähnliche Reaktionen. Dies kann soweit gehen, dass sich Traumthemen bei den verschiedenen Prüflingen zeigen, die sich ähneln, obwohl die einzelnen Prüfenden nicht miteinander in Kontakt sind und sich nicht über die Erlebnisse der Prüfung austauschen können, so lange die Prüfung läuft.
Die dritte Säule der Klassischen Homöopathie: Die Potenzierung
Als dritte Säule der Klassischen Homöopathie gilt die Potenzierung der Ausgangssubstanz. In der Homöopathie werden pflanzliche, tierische, mineralische Substanzen und Nosoden verwendet. Diese werden aber nicht in ihrer ursprünglichen Form verabreicht, sondern sie werden verdünnt und verschüttelt. Dies führt zu einer Potenzierung ihrer Wirkung und zu einer Ausschaltungen der giftigen Wirkung bei giftigen Stoffen (wie beispielsweise Arsen oder Belladonna) für den Menschen.
Drei Säulen der Klassischen Homöopathie: Voraussetzung für die Heilung
Nur durch alle drei Säulen der Klassischen Homöopathie ist die schonende und umfassende Heilung, wie sie Hahnemann in vieler seiner Fällen beschrieben hat, möglich. Verschreibt man beispielsweise nicht das ähnlichste homöopathische Mittel, wird es nicht auf allen Ebenen wirken und so den Erkrankten nicht von allen seinen Beschwerden befreien.
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