Elterninitiative (Großtagespflege) in der Kinderbetreuung: Voraussetzungen
Eine Kindergartengründung ist kein Schritt, der sich nebenbei umsetzen lässt. Wer will, dass seine Kinder in einem besonderen Kindergarten erzogen werden, wo es herausragende Pädagogen und besondere Entfaltungsmöglichkeiten gibt, der muss zwei Dinge mitbringen: Zeit und den Willen zur Mitarbeit.
Denn die so genannte Großtagespflege ist eine Art "Mitmachprojekt". Hier muss jeder mitwirken und sich einbringen, damit das Gesamtkonzept gelingt. Dazu wird in der Regel ein Verein gegründet, der organisatorisch vorbereitet werden muss.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Neue Wege
Das Neue besteht darin, dass die Mitglieder selbst aktiv werden, damit ihre Vorstellung von guter Erziehung Realität wird. Sie brauchen dazu eine notwendige Anzahl von Eltern, die bei diesem Projekt mitwirken wollen. Dann muss der Verein ins Leben gerufen und ein Vorstand gewählt werden. Wenn der Kindergarten zu groß gewachsen ist, wird man neben den Erziehern auch eine professionelle Buchhalterin für Lohn- und Finanzbuchhaltung einstellen müssen.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Für und Wider
Vor- und Nachteile gibt es auch in der Elterninitiative. Dafür spricht der hohe Betreuungsanspruch, der nach eigenen Vorstellungen umgesetzt werden kann, und zwar mittels der selbst ausgesuchten, herausragenden Erzieherpersönlichkeiten.
Die Kinderbetreuung kann je nach Wunsch auf Fremdsprachlichkeit der Erzieher ausgerichtet sein. In der Spanisch- oder der Englischgruppe gibt es dann jeweils zwei Erzieher. Einen mutter- und einen fremdsprachlichen Pädagogen, sodass die Kinder spielend die zweite Sprache mithören und erlernen können.
Die Betreuung kann ihren Schwerpunkt auch auf eine zusätzliche musische Vorschulerziehung legen und entsprechende Musikelemente für Kleinkinder aufnehmen. Analog können auch andere Facetten integriert werden, wie beispielsweise sportliche und tänzerische Elemente.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Kranke Kinder
Es kann mit der Elterninitiative auch eine Einrichtung für krebskranke Kinder geschaffen werden, die dort jene für ihre besondere Situation notwendigen ganz spezifischen Bedingungen vorfinden, die in keiner sonstigen Einrichtung denkbar wären. Oder es kann eine Kombination aus gesunden und behinderten Kindern ins Auge gefasst werden. Alles so, wie es den Vorstellungen der jeweiligen Eltern entspricht.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Kleine Gruppen
Auch der Wunsch nach kleineren Gruppen wird berücksichtigt (maximal sechs Kinder in der Kleinkindergruppe). Die Größe der Einrichtung, deren Öffnungszeiten und die Art, wie man betreut, passen sich ebenfalls den Wünschen der Eltern an.
Darin liegt der große Vorteil. Die Nachteile liegen im großen Aufwand, der für alle diejenigen nicht umsetzbar ist, die beruflich bereits sehr eingebunden sind. Denn für die Umsetzung des eigenen Kindergartens braucht man Zeit, Engagement und den Willen zur Mitwirkung bei den anstehenden Aufgaben.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Umsetzung des Projektes "Großtagespflege"
Wenn sich genügend Eltern dafür finden konnten, wird der Beschluss gefasst, eine Elterninitiative ins Leben zu rufen und zu deren Verwaltung einen Verein zu gründen. Die Mitglieder der so genannten "Großtagespflege" müssen sich dazu mit dem Vereinsrecht vertraut machen, um dessen Bestimmungen einhalten zu können.
Den Kindergarten zeichnet eine besondere Verbindung der mitwirkenden Eltern aus. Die Kontakte der Eltern und Kinder untereinander sind enger, wodurch eine familiäre Atmosphäre herrscht, die angestrebt wird. Zum Projekt gehören verschiedene Dienste wie Koch-, Putz-, Arbeitsdienst. Zu deren Organisation sowie zu anstehenden Reparaturen oder Instandhaltungsmaßnahmen bedarf es laufende Absprachen. Entsprechend zahlreich fallen die Elternabende aus, die den Rahmen des Üblichen sprengen.
Elterninitiative in der Kinderbetreuung: Vereinsgründung eröffnet auch Fördermöglichkeiten
Eine Förderung wird pro geschaffenen Betreuungsplatz bewilligt. Dazu müssen die notwendigen Anträge vorgelegt werden. Durch die Menge an auszufüllenden Formularen kann sich der Prozess der Förderbewilligung in die Länge ziehen. Im Vergleich zum staatlichen Kindergarten sind die Preise für einen solchen Kindergrippen- oder Kindergartenplatz ein wenig teurer. Daher können sozial schwache Eltern auch einen Antrag auf Kostenübernahme stellen.
Weiterführende Informationen :
- Kinderbetreuung: Typische Konflikte in der Tagespflege
- Kinderbetreuung: Vorabklärungen zum Betreuungsvertrag mit der Tagesmutter
- Bage
- Elterninitiativen in München
- SINN – So wie du bist, bist du gut
- Krebs bei Kindern
- Kindernest
- Paulinchen
- Kinderkrebshilfe Saar