Kinder und die PC-Sucht: Erkennen und verhindern

Eine Studie der Berliner Charité konnte belegen, dass beim PC-Süchtigen dieselben Hirnareale aktiviert werden, die ein Alkoholabhängiger beim Konsum alkoholischer Getränke vermehrt nutzt. Das ist aber längst nicht immer so: unproblematische Abhängige zeigen keine solchen Anzeichen, die Symptome sind versteckt. Und gerade das macht die PC-Sucht so gefährlich, vor allem bei Kindern und Jugendlichen.

Die Faszination Computer und der Nachwuchs

Keine Frage, Kinder und Jugendliche sitzen gerne am PC. Wenn der Nachwuchs aber davon ausgeht, dass neue Freundschaften eine Frage des coolsten Nicknames sind und dass „Sturmwind“ die neue Bundeshauptstadt ist, dann steht es vermutlich 5 vor 12 und die Eltern müssen eingreifen. Kinder und Jugendliche sollen Erfahrungen mit der Technik sammeln, aber in gesundem Maße.

Ungesund wird es dann, wenn der PC zur einzigen interessanten Beschäftigung wird, wenn ein Großteil der Sozialkontakte darauf verlagert wird und wenn das Kind unruhig und gereizt reagiert, sobald es einmal vom Computer wegmuss, das Internet ausfällt oder gar der Rechner selber den Geist aufgibt. Härtefälle reagieren dann sogar aggressiv und gewalttätig.

Weitere Warnsignale sind Kinder, die mit ihren Eltern kaum noch ein vernünftiges Wort wechseln und ihre Tätigkeiten am Rechner verleugnen; sie behaupten beispielsweise, sie erledigen dort ihre Hausaufgaben und recherchieren für Referate – doch seit wann werden in der Schule Aufgaben zu Themen wie der neuesten Mode und dem Klatsch und Tratsch der Stars und Sternchen gestellt?

Was tun bei PC-Sucht?

Wenn die PC-Sucht bereits eingetreten ist, sollten Eltern auf keinen Fall versuchen, dieses Problem alleine zu lösen. Die typischen Maßnahmen beinhalten ein teilweises oder vollständiges Verbot des PCs und des Internets, aber beides gehört zum heutigen Alltag dazu und Kinder müssen ihre Erfahrungen damit machen, um sicher im Umgang mit moderner Technik zu werden.

Vor allem aber verschlimmern solche radikalen Maßnahmen den meist schon desolaten Zustand in Familien, in denen die PC-Sucht ein Thema ist. Professionelle Hilfe dagegen kann Kindern, Jugendlichen und ihren Familien den gesunden Umgang mit dem Rechner und dem Internet beibringen. Anlaufstellen wären Selbsthilfegruppen, die es in jeder größeren Stadt gibt, Familienberatungsstellen oder der Schulpsychologe.

Es kann zwar passieren, dass der Nachwuchs zuerst sauer auf die Eltern ist und sich die Situation dadurch vorläufig verschlimmert, doch nur der Fachmann kann dabei helfen, Kinder und Jugendliche zurück ins echte Leben zu holen und ihnen zu helfen, sich wieder ein gesundes Sozialleben aufzubauen.

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