Kinder und Bildung: Was ist die optimale Vorbereitung auf die Zukunft?

Bezüglich der Schwierigkeiten und Probleme, mit denen sich unsere Kinder und Jugendlichen in der Welt von morgen auseinandersetzen müssen, stehen wir heute noch völlig im Ungewissen. Bildung bezeichnet etwas, das tagtäglich von jedem Individuum beansprucht wird. Ein Leben ohne Lernen existiert nicht. Wie bereiten wir unsere Kinder optimal auf ihre Zukunft auf dem Arbeitsmarkt vor?

Man kann den Menschen als ein lernendes Lebewesen beschreiben, das immer wieder neuartige Informationen wahr- und aufnimmt, seine individuellen Erfahrungen macht und diese in seinem Gedächtnis relativ dauerhaft abspeichert. 

Unsere Fähigkeiten erwerben wir sowohl informell in unseren Familien sowie im Kontakt mit unseren Freunden, als auch formell in der Schule und gleichartigen Bildungseinrichtungen. Das Lernen vollzieht sich stets in der unmittelbaren Gegenwart und ist auf die nahe sowie ferne Zukunft ausgerichtet.

Je mehr wir lernen, umso mehr verdichtet sich unser Wissen zu einem Netz von Können und Wissen. Mit der Zeit entwickeln wir uns zu Experten in einem gewissen Bereich und verfügen über Lebenserfahrung.

Reicht Lebenserfahrung aus um in der Zukunft zu bestehen?

Unreflektierte Lebenserfahrung galt bisher als unabdingbares Gut, um sein Leben zu meistern. Heutzutage ist dies zu wenig. Nur auf dieser Grundlage ist es Kindern und Jugendlichen der modernen Zeit nicht mehr möglich, die spezifischen Probleme ihrer Zukunft zu bewältigen. Dagegen benötigen sie Bildung, die als reflektierte Lebenserfahrung, aber auch als reflektierte Aneignung von Kultur zu verstehen ist.

Welche Rolle spielt die Schule?

Lehrer haben seit jeher die Aufgabe, Lerninhalte und Themenbereiche an ihre Schüler heranzubringen, ihr Wissen abzuprüfen und dieses mittels Noten zu bewerten. Bedauerlicherweise benötigen wir die meisten der Kenntnisse, die wir uns in der Schule aneignen, später im Berufsalltag nicht mehr.

Komplexe mathematische Gleichungen kommen im Beruf der meisten Menschen genau so wenig zum Einsatz wie beispielsweise die chemische Zusammensetzung der Elemente. Gleichzeitig haben wir vieles davon, was wir heute tagtäglich machen, in der Schule überhaupt nicht gelernt.

Dennoch vermittelt die Schule bedeutende Kenntnisse hinsichtlich diverser Kulturtechniken zu welchen das Lesen, Schreiben, Rechnen, der Umgang mit anderen Menschen zählen.

Welche Kompetenzen brauchen Kinder von heute für die Welt von morgen?

Um in der Welt der Zukunft zu bestehen, muss jedes Individuum über ein Bildungsminimum verfügen. Laut einer kürzlich durchgeführten PISA-Studie weisen 20 Prozent unserer 15-jährigen Jungen und Mädchen mangelhafte Rechen- und Lesekompetenzen auf. Dabei handelt es sich jedoch um lebensnotwendige Kulturtechniken, die für das Bestehen am Arbeitsmarkt von zentraler Bedeutung sind.

 Gleichzeitig ist es wichtig, Kindern Anreize und Anregungen dazu zu liefern, mehr zu lernen als das Bildungsminimum erfordert. Kritikfähigkeit, Weltorientierung und reflexives Denken sind die Werte, die in der Welt von morgen gefordert werden und die es bei Kindern heute auszubilden gilt.

Auf Drohungen sollten Sie hierbei verzichten. Sie können nur dann erreichen, dass Ihr Kind gewillt zum Lernen ist, wenn Sie ihm dabei helfen, Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten zu entwickeln.