Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche fördern

Kinder, die unter einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden, haben Probleme mit der Welt der Buchstaben. Es gelingt ihnen meist nicht eine gesicherte Graphem-Phonem-Beziehung herzustellen. So können sie das Gehörte und Gesprochenes nicht sicher verschriften. Lesen Sie hier wie Kinder mit einer LRS gefördert werden können und wo sie diese Förderung erhalten können.

Bevor ein Kind mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche optimal gefördert werden kann, muss die LRS zunächst einwandfrei festgestellt werden.

Eine Lese-Rechtschreib-Schwäche erkennen

Dazu gibt es klare Richtlinien die sich bisher nach dem Prozentrang richteten, den das betroffene Kind im Lesen und im Schreiben bei genormten Tests erreicht. Meist wird die Hamburger-Schreibprobe durchgeführt. In dieser müssen die Kinder bestimmte Worte und einige Sätze schreiben, die ihnen von der Testleiterin vorgelesen werden. Die Ergebnisse werden mit den Normen der Altersklasse des getesteten Kindes verglichen.

Liegen seine Werte am unteren Ende der Normwerte und ist gleichzeitig eine normale Intelligenz bescheinigt worden, wird die Diagnose „Rechtschreibschwäche“ ausgestellt. Ebenso gibt es genormte Lesetests. Sind dort die Werte ebenfalls sehr schwach wird die Diagnose „Lese-Rechtschreibschwäche“ ausgestellt.

Förderung für Kinder mit LRS einleiten

Ist eine Lese-Rechtschreibschwäche diagnostiziert worden, kann eine individuelle Förderung eingeleitet werden. Die Hamburger-Schreibprobe lässt eine genaue Aufschlüsselung der Fehler zu. Aufgrund dieser Aufschlüsselung kann die Förderung speziell auf das getestete Kind zugeschnitten werden. Gibt es noch Probleme bei der Phonem-Graphem-Zuordnung muss die Förderung genau da ansetzen.

Kann das Kind das Gehörte bereits ausreichend sicher verschriftlichen, wenn es um lautgetreue Worte geht, kann die Förderung mit der Einteilung der Worte in Silben begonnen werden. Erst danach geht es darum Endungen durch Verlängern der Worte zu erkennen und sich die Schreibweise von einzelnen Wörtern über die Bildung von Wortstämmen abzuleiten.

Wo kann ein Kind mit einer LRS eine individuelle Förderung bekommen?

Die meisten Grundschulen bieten extra Förderstunden für Kinder an, die unter einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden. Sie erhalten dann mindestens eine, oft aber zwei zusätzliche Stunden in der Woche, in der sie das Lesen und Schreiben erlernen können. Diese Förderung wird in kleinen Gruppen angeboten. Eine außerschulische Förderung kann mithilfe einer Lerntherapie durchgeführt werden.

Ein Kind hat Anspruch auf eine außerschulische Förderung, wenn die zuständige Schule keine ausreichende Förderung für da Kind anbieten kann oder die Defizite so gravierend sind, dass sie im Rahmen der schulischen Angebote nicht behoben werden können.

Fazit

Kinder, die unter einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden, brauchen häufig außerschulische Förderung. Wenn sie gemessen an den Normwerten für ihre Altersklasse sehr wenig Kenntnisse über die richtige Rechtschreibung haben und auch sehr schwach in Bezug auf das Lesen sind, kann die Übernahme der Kosten für eine Integrative Lerntherapie beantragt werden.

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