Kinder gegen Schweinegrippe impfen: Aktuelle Informationen

Noch vor zwei Monaten beherrschte die Pandemie Schweinegrippe die Schlagzeilen. Inzwischen sprechen Medien wie die Welt Online von Panikmache und unnötigen Geldausgaben. Wir geben Ihnen einen Überblick über die neuesten Entwicklungen, damit Sie entscheiden können, ob Sie und Ihre Kinder sich gegen die Schweinegrippe impfen lassen sollen.

Hysterie vor Schweinegrippe bei Kindern vorbei
Eltern hatten es in den letzten Monaten nicht leicht. Die Kinder gegen Schweinegrippe impfen oder nicht impfen lassen – das war die beherrschende Frage. Es gab genauso kompetente Fürsprecher wie Gegner zum Thema Schweinegrippe-Impfung. Wer sich nicht entscheiden konnte, wartete erst einmal ab.

Das war eine gute Entscheidung. Zwar erkrankten tatsächlich viele Kinder an der Schweinegrippe, aber die vorhergesagten Folgen traten nicht ein. Ein Kind steckt nicht automatisch die ganze Klasse oder die Kindergartengruppe an. Und die erkrankten Kinder stecken die Pandemie Schweinegrippe wie eine ganz normale Grippe weg und sind nach einigen Tagen wieder putzmunter. 

Wo bleibt die Pandemie Schweinegrippe?
Auch wenn bei uns die Nachrichten kaum noch über die Schweinegrippe berichten, ist sie dennoch nicht überstanden. Besonders verstärkt tritt die Krankheit zurzeit in den osteuropäischen Ländern auf. Trotzdem zeigt sich jetzt, dass die Schweinegrippe falsch eingeschätzt wurde.

Trotz aller Panikmache zeigen die Bürger kaum Interesse, sich impfen zu lassen. Als Folge versuchen die französischen Behörden ihren überflüssigen Impfstoff zu verkaufen und auch die Gesundheitsminister der deutschen Bundesländer wollen nur noch die Hälfte der 50 Millionen vorbestellten Dosen des Pandemrix-Impfstoffes  abnehmen. Laut dem Staatssekretär im Thüringer Gesundheitsministerium, Hartmut Schubert, war man bei der Bestellung noch von einer Zweifach-Impfung ausgegangen.

Schweinegrippe im Kreuzfeuer
Mit der Pandemie Schweinegrippe beschäftigt sich im Januar auch ein Untersuchungsausschuss des Europarats auf Anraten des ehemaligen deutschen Bundestagsabgeordneten Wolfgang Wodarg. Der Mediziner hält die Schweinegrippe für einen der “größten Medizinskandale des Jahrhunderts”. Der Chef des Unterausschusses für Gesundheit des Europarates kritisiert in seinem Antrag die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf Wissenschaftler und Behörden.

Besonderes Augenmerk soll der Europarat laut Wodarg auf die Weltgesundheitsorganisation WHO legen, die im Juni die Schweinegrippe zur Pandemie erklärte. Hierfür wurde erstmals nicht das Krankheitsrisiko sondern die Zahl der Todesfälle berücksichtigt.  Die Krankheit wurde zur weltweiten Seuche erklärt und die Staaten zur Reaktion gedrängt. Der Mediziner kritisiert vor allem, dass viele Entscheidungsträger der WHO aus der Wirtschaft kämen und dem Einfluss der Pharmaverkäufer unterliegen.

Aktueller Stand der Schweinegrippe in Deutschland
Laut den Wochenberichten des Robert-Koch-Instituts ist die Zahl der Neuinfektionen stark rückläufig. Inzwischen sind in Deutschland über 200.000 Menschen registriert, die an Schweinegrippe erkrankt sind. 160 Menschen starben im Zusammenhang mit der Schweinegrippe. Trotzdem gibt es immer noch neue Erkrankungen.

Der hessische Minister für Arbeit, Familie und Gesundheit Jürgen Banzer warnt ausdrücklich vor einer neuen Infektionswelle. Erfahrungen mit der saisonalen Grippe zeigen laut Banzer, dass ein neuer Infektionshöhepunkt Ende Januar und Anfang Februar wahrscheinlich ist. Auch die Karnevalszeit mit ihren großen Menschenansammlungen ist ein idealer Nährboden für ein erhöhtes Infektionsrisiko.

Kinder gegen Schweinegrippe impfen?
Nach den bisherigen Erfahrungen mit dem Krankheitsbild der Schweinegrippe sind gesunde Erwachsene und Kinder nicht besonders gefährdet. Es ist aber durchaus möglich, dass mit dem Verlauf des Winters noch einmal die Zahl der Infektionen ansteigen wird. Die behördlichen Stellen sowie das Robert-Koch-Institut raten weiterhin zur Impfung.

Wer sich und seiner Familie die Krankheit ersparen möchte, sollte sich impfen lassen. Der jetzige Zeitpunkt ist ideal, bevor die nächste Krankheitswelle aufkommt. Es ist aber auch nicht falsch, erst einmal abzuwarten. Wenn Sie sich unsicher fühlen, besprechen Sie die Situation mit Ihrem Hausarzt oder Kinderarzt. Er kennt Sie und Ihre Kinder und kann Sie richtig beraten.