Karpaltunnelsyndrom mit Homöopathie behandeln

Beim "Karpaltunnel-Syndrom" (auch Medianus-Kompressions-Syndrom oder CTS = Carpaltunnelsyndrom genannt) handelt es sich um eine Verlegung der Nerven, bis hin zur Schädigung des Nervus medianus, welcher durch eine Einengung des Handgelenkes, der durch den Karpaltunnel direkt in die Handinnenfläche verläuft. Mit der richtigen Homöopathie können Schmerzen und auch Empfindungsstörungen gelindert werden.

Der Nervus medianus ist u. A. zuständig für das Empfindungsvermögen des Daumens, des Zeige- und stellenweise auch für den Mittelfinger.

So kommen Schädigungen am Karpaltunnel zustande

Der Karpaltunnel ist eine von einem Bindegewebsband umliegenden Einbuchtung an der Innenseite des Handwurzelsknochens, durch welche der Mittelarmnerv, also der Nervus medianus und die Beugesehnen, durchlaufen. Der Nervus medianus liegt dort bereits sehr eingeengt und so kann durch eine erhöhte Belastung des Handgelenkes der Mittelarmnerv gequetscht oder gar geschädigt werden. In der Regel handelt es sich um eine mechanisch versachte Nervenerkrankung, welche durch Druck und Verlegung oder Einengung auf und im Nervus medianus Schmerzen im Karpaltunnel verursachen kann.

Durch die physiologische Beengung des Karpaltunnels, wird bereits auf natürliche Weise ein Druck auf die kleinen Gefäße und auch Nerven verursacht, die diesen Bereich mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Sobald die einfließenden Gefäße gestaut oder gedrückt werden, kommen weniger Sauerstoff und auch Nährstoffe in diesen Bereich. Durch diese verminderte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung kann dieser Bereich schneller übersäuern und damit Reizung auf das umliegende Gewebe und Nerven auslösen.

Auslösende Faktoren können sein

  • Verletzungen und degenerative Veränderungen des Handgelenkes (z.B. durch rheumatoide Arthritiden
  • Vermehrte Wassereinlagerungen z. B. während einer Gravidität (kann vermehrt in den letzten Schwangerschaftswochen auftreten)
  • Hormonstörungen durch eine Hypothyreose (Überfunktion der Schilddrüse)
  • Vermehrtes Auftreten einer Tendovaginitis (Sehnenscheidenentzündung)
  • Erkrankungen an Stoffwechselstörungen wie z.B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Anatomisch veranlagter Engpass des Handwurzelknochens, dem so genannten Os hamatum
  • Änderungen der knöchernen Umgebung durch Brüche der Speiche oder des Handwurzelknochens
  • Strukturveränderungen durch Arthrose des Handgelenkes
  • Raumfordernde Veränderung durch Schwellungen oder Tumore direkt am Handgelenk (kommt jedoch sehr selten vor)

Des Weiteren leiden weitaus mehr Frauen an diesem Syndrom als Männer und zwar ab einem Lebensalter von 40 bis ca. 65 Jahren.

Symptome des Karpaltunnel-Syndroms:

Durch den Verlauf des Nervus medianus kommt es zu Empfindlichkeitsstörungen des Daumens, des Zeige- und bis hin zum Mittelfinger. Des Weiteren ist er für die Muskelsteuerung der Hand und Finger zuständig. Es kommt zu Parästhesien (Ameisenlaufen, Kribbeln) und Kälteempfinden in den Händen bis zum typischen „Einschlafen“ der betroffenen Hand.

Die Schädigung des Nervus medianus führt zu nächtlichen Taubheitsgefühlen im Bereich des Daumens und des Mittelfingers. Die Schmerzen können dann von der betroffenen Hand bis in die Schulter ausstrahlen.

Wird das Problem chronisch, so kann es zur Gefühlslosigkeit des Daumens und Teile des Mittelfingers kommen. Durch die Schonhaltung des Handgelenkes, kann es zur Verringerung der Daumenballen-Muskulatur (Daumenballen-Atrophie) mit späteren Greifproblemen kommen. Durch die eintretende Daumenballen-Atrophie kommt es zu Beugungs- und auch Abspreizschwäche des Daumens.

In klinisch körperlichen Untersuchungen kann der behandelnde Arzt oder auch Heilpraktiker z. B. durch das Beklopfen des Karpaltunnels und auch das Beugen des Handgelenkes bzw. durch das Messen der Nervenleitgeschwindigkeit die genaue Schädigung des Nervus medianus erkennen.

Des Weiteren können bildgebende Verfahren, wie Röntgen und auch Sonographie, das Ausmaß der Schädigung verifizieren. Hierbei kann natürlich auch ein CT, MRT oder Elektromyographie (EMT) eine eventuelle Raumforderung bestätigen oder ausschließen.

In der Praxis haben sich folgende Homöopathika als gut bewährt:

1. Treten aufgrund von Nervenverletzungen (im Halswirbelbereich oder auch direkt an den Armen und auch am Kopf) an den Fingern Parästhesien (Kribbeln oder Ameisenlaufen) auf, so hilft häufig das homöopathische Arzneimittel Hypericum in der Potenzierung D6 oder D12.

Dosierung: Nehmen Sie lutschend über einen längeren Zeitraum von ca. 6 Monaten mit 2 x täglich 5 Globuli dieses homöopathische Mittel.

2. Treten die Schmerzen oder die Taubheitsgefühle direkt in den Händen in der Nacht auf und sind die Finger kalt und feucht und strahlen die Schmerzen und auch das Kribbelgefühl bis in die Schulter aus, dann hat sich das homöopathische Arzneimittel Hedera helix D12 bewährt. Des Weiteren werden die Schmerzen im Herbst und im Frühjahr verstärkt.

Dosierung: 3 mal täglich 5 Globuli.

3. Tritt neben dem Kälte- und Taubheitsgefühl großes Brennen als Schmerzen auf und verfärben sich die Hände weißbläulich, dann hat sich das homöopathische Medikament Secale cornutum D12 sehr bewährt.

Dosierung: 3 mal täglich 5 Globuli lutschend.

4. Je nach Schmerzcharakter und sind neben der Nerven auch die Sehnen und Bänder beteiligt, so können auch die homöopathischen Arzneimittel Arnica montana, Rhus toxicodendron, Ruta graveolens und Symphytum allein oder zusätzlich eingesetzt werden.

Für eine genaue Beratung und auch Behandlung setzen Sie sich bitte mit Ihrer Heilpraktikerin oder Ihrem Heilpraktiker mit der Spezialisierung auf „klassische Homöopathie“ in Verbindung.

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