Kann man das Herzinfarktrisiko an Fettknötchen in den Augen erkennen?

Wie groß das Risiko für einen Herzinfarkt ist, kann man leider nicht erkennen, wenn man einen Menschen anschaut. Aber möglicherweise kann schon ein tiefer Blick in die Augen verraten, ob man gefährdet ist, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Vielleicht haben Sie schon einmal bei sich oder einem Freund kleine Fettknötchen am Augenlid entdeckt. Eigentlich sind die Knötchen nicht gefährlich. Sie sehen nur nicht besonders hübsch aus. Doch die medizinisch als Xanthelasmen bezeichneten Knötchen können ein Zeichen dafür sein, dass es dem Herz nicht gut geht.

Wer mehrere oder häufig Fettknötchen am Unterlid hat, hat ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt. Das ist auch das Ergebnis einer dänischen Studie, die über 22 Jahre mehr als 12.000 Menschen beobachtet haben (BMJ 2011; online 15. September). Dabei wollten die Forscher wissen, ob ein Zusammenhang zwischen den Xanthelasmen und einem erhöhten Herzrisiko besteht.

Dabei stellten die Forscher einen deutlichen Zusammenhang fest. Denn die 4,4 Prozent der Teilnehmer, die zu Beginn der Studie Fettknötchen am unteren Augenlid hatten, hatten im Vergleich zu den übrigen Teilnehmern eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, in den folgenden Jahren einen Herzinfarkt zu bekommen. So war das Herzinfarktrisiko um 48 Prozent und das Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) um 39 Prozent erhöht. Und das unabhängig vom Cholesterin oder vom Triglyceridspiegel im Blut.

Die Fettknötchen selber sind gesundheitlich kein Problem und stellen auch kein Risiko dar. Wenn Sie aber bei sich oder einem Bekannten diese Xanthelasmen sehen, sollten Sie besser einen Arzt aufsuchen und Ihr Herz untersuchen lassen. Denn so kann ein tiefer Blick in die Augen vielleicht Leben retten.