Kameras – Die Augen des Endoskops
Bei der Endoskopie, also der Spiegelung von Körperhöhlen oder Hohlorganen, können Mediziner ohne chirurgische Eingriffe Krankheiten erkennen und sie gegebenenfalls sofort behandeln.
Kameras dienen dabei quasi als verlängertes Auge des Arztes. Besonders leistungsstarke Kameras sind für Untersuchungen von Stimmlippenschwingungen erforderlich. Denn die Stimmlippen von Menschen schwingen beim Sprechen mit einer Grundfrequenz von 120 bis 250 Hz. Entsprechendes müssen Kameras leisten, die bei solchen Untersuchungen eingesetzt werden.
Das Fraunhofer Institut hat ein Kamerasystem entwickelt, welches in zwei Aufnahmemodi betrieben werden kann. Im Highspeed-Modus mit einer Auflösung 256 x 256 Bildpunkten in Farbe. Bei 2.000 Bilder/s beträgt die Aufnahmezeit vier Sekunden, bei 4.000 Bilder/s zwei Sekunden. Im HRES (High-Resolution)-Modus bietet das Kamerasystem eine Auflösung von 512 x 384 Bildpunkten in Farbe und eine Aufnahmezeit von 2,6 Minuten bei 25 Bilder/s.
Kameras als Pathologen: 3D-Datatomografie
Genauer als Röntgen- und plastischer als alle 3D-Verfahren – das liefern die Kameras, welche der schwedische Mediziner Anders Persson entwickelte. Das Verfahren, für das Persson 2008 mit dem an Wissenschaftsfotografen vergebenen Lennart Nilsson Award ausgezeichnet wurde, heißt 3D-Datatomografie.
Hierbei können Verletzte oder Opfer von Gewaltverbrechen von außen fotografiert werden – zu sehen sind hinterher jedoch Aufnahmen, die Knochen, Adern, Muskeln und Nerven zeigen. Diese neuartigen Kameras machen Skelett und Weichteile gleichzeitig sichtbar. Das Bild kann am PC nach allen Seiten gedreht werden, um eine optimale Auswertung zu ermöglichen. Anwendungsgebiete: Diese Kameras werden vielfältige Anwendung finden – aber auch im Bereich der Pathologie Einzug halten.