Kaltes Wasser macht schlank und andere Wasser-Märchen

Kaltes Wasser macht schlank! Das ist eines der Wasser-Märchen, die gern immer wieder erzählt werden. Außerdem macht es angeblich noch krank, dick und müde. In unserer heutigen Märchenstunde geht es um die Geschichten, die sich um die Auswirkungen von kaltem Wasser auf den Körper drehen.

Märchen 1: Kaltes Wasser macht schlank
Mit der Kaltwasser-Diät kann ein Mensch pro Jahr vier Kilo abnehmen, ohne seine Ernährung zu ändern – wenn er nur pro Tag zwei Liter kaltes Wasser trinkt, so die Behauptung. Warum? Der Körper verbrauche zusätzliche Energie, um das kalte Wasser auf Körpertemperatur zu erwärmen. Außerdem müsse das Zusatzgewicht ja auch herumgetragen werden, was weitere Kalorien verbrauche. Soso. Einen Beweis für diese Behauptungen gibt es allerdings nicht.

Wasser – es muss nicht kalt sein – kann sich aber durchaus positiv auf das Gewicht auswirken: Wenn Sie es statt süßer Limonaden oder Säften trinken.

Märchen 2: Kaltes Wasser macht krank
Kaltes Wasser versetzt dem Körper einen Schock und könne ihn deshalb dehydrieren, so Märchen zwei. Außerdem schädige es bei diesem Schock die Organe, besonder Magenschleimhaut und Nieren. Einen Herzinfarkt soll es auch auslösen können.

Einen Schock und Herzinfarkt kann man von kaltem Wasser durchaus bekommen: Wenn man in Eiswasser springt. Den Schock, ein Glas kaltes Wasser zu trinken, wird Ihr Körper jedoch in der Regel verkraften können!

Märchen 3: Kaltes Wasser macht dick
Märchen drei ist eigentlich eine Variante von Märchen eins: Der Körper verbraucht zusätzliche Kalorien, um das Wasser zu erwärmen. Bis hier sind sich alle einig. Die Verfechter von Märchen drei befürchten jedoch, dass der zusätzliche Kalorienverbrauch zu starkem Hunger führt, um die durch die Wassererhitzung verlorengegangenen Kalorien zu ersetzen. Durch das kalte Wasser erhöht sich also angeblich die Kalorienzufuhr und man wird dick.

Sind Sie nicht auch der Meinung, dass kaltes Wasser nur in Form von Wassereis mit viel Zucker dick macht?

Märchen 4: Kaltes Wasser macht müde
Von kaltem Wasser wird man müde, weil es den Verdauungstrakt belastet. Auch diese Behauptung gibt es. Verfechter von Märchen eins würden vermutlich ausführen, dass der Körper sich nach der anstrengenden Tätigkeit, das Wasser zu erwärmen, dringend ausruhen muss. Anhänger von Märchen drei könnten anführen, dass der Körper nach dem Essen, das dem Erwärmen des Wassers zwingend folgen muss, eine Verdauungspause braucht.

Der Rest von uns findet kaltes Wasser wahrscheinlich einfach nur erfrischend.