Johari-Fenster: Ich verstehe etwas, das Du nicht sagst

Oder doch lieber: Ich sehe etwas, was du nicht siehst? Partnerschaften sind die heißesten Transformations-Schmieden überhaupt und damit eine große Chance zu echtem persönlichen Wachstum und authentischen Gefühlen. Entdecken Sie durch das sogenannte Johari Fenster Ihre eigenen blinden Flecken in der Partnerschaft und überprüfen Sie Ihr eigenes Verhalten auf Authentizität.

Das Johari-Fenster stammt von den amerikanischen Sozialpsychologen Joseph Luft und Harry Ingham und macht sichtbar, wie unterschiedlich wir selbst und andere unserer eigenes Verhalten interpretieren.

Verhaltensweisen

In einer Partnerschaft nimmt der Partner oft Verhaltensweisen an uns wahr, die uns selbst nicht bewusst sind, aber auch jene, die wir eigentlich lieber nicht zeigen wollen.

Sind wir bereit, unser Augenmerk einmal von Bereich A im unteren Schaubild auf den Bereich B und C zu legen, haben wir die Möglichkeit, unsere eigenen blinden Flecke der Wahrnehmung zu erkennen – mit der Wirkung, dass der bis dahin unbewusste Anteil zu einem "offenen" Anteil wird und damit automatisch die eigene Unbewusstheit kleiner und die Beziehung besser.

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Johari Fenster

Durch das Johari Fenster zu schauen, funktioniert so:
Fragen Sie nach einem Feedback, bezüglich einer Ihrer Handlungen und betrachten Sie bewusst und reaktionslos, was Sie von Ihrer Handlung wahrgenommen haben und was der andere von Ihrer Handlung wahrgenommen hat, und gegebenenfalls umgedreht.

Lauschen Sie, ohne die Aussagen des Gegenübers zu kritisieren oder sich selbst zu rechtfertigen. Stellen Sie sich selbst dabei die Frage: "Wie habe ich nach den Aussagen des Anderen auf ihn gewirkt?" Stellen Sie den Unterschied zu dem, wie Sie dachten, wie sie rüberkämen, fest, und erlauben Sie den Antworten, ihre Partnerschaft neu auszurichten. Einiges von dem, was Sie hören werden, mag Ihnen völlig fremd erscheinen und gehört damit in den Bereich B. Es mögen aber auch Anteile aufgetaucht sein, die zu Teil C gehören.

Hier die Übersicht über die vier Anteile der Selbst- und Fremdwahrnehmung:

Teil A  ist das gemeinsame Wissen, das uns und unserem Partner bekannt ist. Hier geschieht ein freies Handeln ohne Ängste oder Vorbehalte gegenüber dem Anderem. Das, was wir als "öffentliche Person" den Anderen zeigen.

 

Teil B beinhaltet den eigenen "blinden Fleck", also den unbewussten Anteil in unserem Verhalten. Der Partner nimmt diesen wahr, wir selber aber nicht. Hier finden wir häufig alle Handlungen, in denen unsere Vorurteile, Zu- und Abneigungen auftauchen. Diese können auch durch nonverbale Kommunikation ausgedrückt werden. Kritikloses Annehmen des Feedbacks vom Partner verkleinert diesen blinden Fleck und so wird er zu einem offenen Anteil. (A)

Teil  C Bewusste Zurückhaltung in unserer Kommunikation und im Handeln, um etwas vor dem Anderen zu verbergen  – hierzu gehören "heimlichen Wünsche", die "empfindlichen Stellen", die "private Person". In einer Partnerschaft wäre dann Vertrauen und Sicherheit sehr klein.

Teil D zeigt den unbewussten Teil, der zwar ab und an seltsam spürbar wird, aber weder uns, noch unserem Partner bewusst ist. Dieser kann in einer Therapie oder in sehr tiefgreifenden Gesprächen beleuchtet werden, aber auch in stiller Meditation.

Situationsanalysen und Reflektionen

Durch Situationsanalysen und Reflektionen dieser Art erhalten Sie ein vollständigeres Bild von sich selbst und Ihren – wie auch immer gearteten -Partnern und haben die Möglichkeit, unnötige Kämpfe loszulassen, indem Sie mehr von Ihrem Verhalten wahrnehmen.

Bringen Sie Licht in Ihre Beziehungen!
Ihre

Christa Raatz