Wer in Edelmetalle investieren möchte, schaut sich meistens zunächst nach Gold und Silber um. Gerade Gold gilt als inflationssichere und stabile Kapitalanlage und wird von vielen Notenbanken in Barrenform als Reserve aufbewahrt. Dabei muss in Gold nicht nur physisch investiert werden. Auch eine Investition über börsengehandelte Goldprodukte ist möglich.
Silber zählt ebenfalls zu den Edelmetallen, die als beliebte Kapitalanlage gelten. Das Metall gilt als Wertgegenstand und kann wie auch Gold sowohl physisch als auch an der Börse gehandelt werden. Silber ist in seinem natürlichen Vorkommen ebenso wie Gold endlich, was einen gewissen Wert grundsätzlich garantiert.
Platin als alternative Kapitalanlage in Edelmetalle
Anleger dürfen allerdings nicht vergessen, dass es sich bei Gold und Silber auch um Spekulationsprodukte handelt und die Preise stark schwanken können. Gerade der Silberkurs ist für seine starken Ausschläge bekannt und eignet sich eher für erfahrenere Anleger mit starken Nerven.
Eine Alternative zu den „klassischen“ Edelmetallen Silber und Gold bietet eine Kapitalanlage in Platin. Es gilt als das wertvollste Edelmetall der Welt und ist noch seltener als Gold. Es ist schwerer, sein Eigenwert deutlich höher als der von Gold und das Herstellungsverfahren von reinem Platin äußerst aufwendig.
Industrielle Bedeutsamkeit von Platin steigert seinen Wert
Platin ist ein in der Industrie viel nachgefragtes Edelmetall, was sich positiv auf seine Wertsteigerung auswirkt. Rund 70-80 % der Platinreserven werden industriell weiterverarbeitet. Dadurch, dass die Förderung stetig sinkt, wird das Metall nochmal seltener und wertvoller.
Das Edelmetall findet seinen Einsatz in der Elektronik- und Chemieindustrie und wird zum Beispiel in der Schmuckherstellung für Uhren verwendet. Auch in der Raumfahrt, der Lasertechnik und der Medizin wird Platin gebraucht.
Platinnachfrage unter anderem von Automarkt abhängig
In der Katalysator-Technik ist Platin ebenfalls ein häufig genutztes Metall. Abgasemissionen – besonders bei Dieselmotoren – können mithilfe dieses Edelmetalls und einer speziellen Weiterverarbeitung reduziert werden, weshalb die weitere Platinnachfrage unter anderem von der Nachfrage nach Dieselfahrzeugen abhängt. Das in Katalysatoren verwendete Platin kann zudem recycelt werden und geht daher nicht verloren.
In Platin kann ebenso wie in Gold oder Silber sowohl physisch als auch über börsengehandelte Produkte investiert werden. Bei einer physischen Investition sollten Anleger die teure Lagerung beachten, da physischer und sichererer Raum für das Metall vorhanden sein muss.
Platin steht immer wieder unter Druck
Bei börsengehandelten Produkten wird meist der Marktwert in Form von Wertpapieren möglichst genau nachgezeichnet. Diese Produkte heißen ETC und Gewinne hieraus müssen versteuert werden. Zwar ist mit dieser Variante der Kapitalanlage in Platin keine aufwendige Lagerung nötig, zum Kursrisiko kommt aber auch noch das Währungsrisiko bei Fälligkeit.
Anleger sollten die Marktpreise der verschiedenen Edelmetalle vergleichen und besonders die Entwicklung in der Vergangenheit betrachten. So kam es 2012 zu Streiks in den Platinminen in Südafrika, dem Land in dem der größte Platinabbau der Welt stattfindet. Die Mitarbeiter protestierten für höhere Löhne, wodurch das Produktionsvolumen sank und unrentable Schächte geschlossen wurden (Stand: 23.02.2015).
Palladium als Platin-Alternative?
Da Platin in der Industrie außer in der Katalysator-Technik häufig auch durch andere Edelmetalle ersetzt werden könnte, ist es wichtig, dass das Metall nicht langfristig teurer ist als Gold. Neben Platin gibt es noch ein anderes, sehr seltenes Edelmetall, dass ebenfalls eine starke Verwendung in der Industrie findet: Palladium.
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