Ist Glutamat als Geschmacksverstärker gefährlich?

Glutamat ist in vielen Fertiggerichten, Wurstwaren, Gewürzmischungen und Instantsuppen enthalten. Aber wie können Sie erkennen, ob Lebensmittel Glutamat enthalten? Und ist Glutamat für uns schädlich? Welche Nebenwirkungen kann der Verzehr von Glutamat-haltigen Lebensmitteln haben? Was ist ein Chinarestaurant-Syndrom? Lesen Sie hier mehr.

Was ist Glutamat?

Als Glutamat werden Salze der Glutaminsäure bezeichnet. Als Zusatzstoffe in Lebensmitteln finden die Salze Magnesiumglutamat, Calciumglutamat, Kaliumglutamat und vor allem das Natriumglutamat Verwendung. Natriumglutamat wird auch als Mononatriumglutamat oder MNG bezeichnet. MNG wird vom Stoffwechsel aller Lebewesen produziert. Somit ist im Körper jedes Menschen natürliches Mononatriumglutamat enthalten.

Da natürliches Glutamat oft an Proteine gebunden ist, enthalten auch fast alle eiweißreichen Lebensmittel Mononatriumglutamat. Aber es gibt auch Glutamat, das ohne Proteinbindung, als sogenanntes freies Glutamat, in Lebensmitteln vorkommt. Besonders Pilze und Käse (Parmesan) können freies natürliches Glutamat enthalten.

Der Ausgangsstoff für die künstliche Herstellung von Glutamat ist in vielen Fällen Melasse, die bei der Zuckerherstellung als Nebenprodukt anfällt.

Glutamat wird in vielen Fertiggerichten, Suppen, Soßen, Fleisch- und Wurstwaren, Gewürzmischungen und sogar in Naschereien und Gebäck als Geschmacksverstärker eingesetzt. Es verstärkt den Eigengeschmack der Nahrungsmittel und kann dazu beitragen, dass Lebensmittel weniger gesalzen werden müssen. Die zulässige Höchstmenge von Natriumglutamat darf 20 Gramm pro Kilogramm Lebensmittel nicht überschreiten.

Woran können Sie erkennen, ob ein Lebensmittel Glutamat enthält?

Falls Sie auf einer Lebensmittelverpackung den Zusatz lesen: „Gewürzmischung“, ist wahrscheinlich Glutamat als Geschmacksverstärker enthalten.

Wenn Sie die nachfolgenden E-Nummern auf einer Lebensmittelverpackung lesen, ist in jedem Fall Glutamat enthalten:

E 620 = Glutaminsäure
E 621 = Natriumglutamat
E 622 = Kaliumglutamat
E 623 = Calciumglutamat
E 625 = Magnesiumglutamat

Welche Nebenwirkungen können nach dem Genuss von Glutamat-haltigen Speisen auftreten?

Für die meisten Menschen ist Glutamat unbedenklich. Falls Sie jedoch sehr empfindlich sind, kann Glutamat bei Ihnen folgende Symptome auslösen:

  • Übelkeit
  • Hitzewallungen
  • Nervosität
  • Brustschmerzen

Vielleicht haben Sie schon einmal den Begriff „Chinarestaurant-Syndrom“ gehört? Die chinesische Küche würzt oft stark mit Glutamat. Falls Sie empfindlich auf Glutamat reagieren und die oben genannten Beschwerden nach dem Essen in einem Chinarestaurant bei Ihnen auftreten, kann es sich um das „Chinarestaurant-Syndrom“ handeln.

Meist sind die künstlichen Zusatzstoffe auf der Speisekarte angegeben. Achten Sie auf die entsprechenden E-Nummern. Wenn Sie eine Überempfindlichkeit gegen Glutamat haben, sollten Sie zur Sicherheit in Restaurants immer nachfragen, ob Speisen Glutamat enthalten.

Dass Glutamat Alzheimer und Parkinson auslösen kann, konnte nicht nachgewiesen werden. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass Ratten gefräßiger wurden, wenn sie Glutamat erhalten hatten. Grund dafür ist, dass die Produktion von Leptin – dies ist ein Sättigungshormon – durch Glutamat blockiert wird.

Glutamat haltige Speisen sind für Säuglinge und Kleinkinder nicht geeignet. Essen Sie Nahrungsmittel, die mit Glutamat gewürzt wurden, nur in geringen Mengen.

Bildnachweis: EdNurg / stock.adobe.com