Internationaler Frauentag am 08. März

Der Internationale Frauentag wird jedes Jahr am 8. März begangen. Der Tag wurde 1910 von Sozialistinnen zum Kampf für das Frauenwahlrecht eingeführt. Heute gilt er in vielen Ländern als der Tag, an dem die Frauen gewürdigt werden.

Auf der „Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz“ in Kopenhagen 1910 wurde ein fester Tag zum Kampf für das Frauenwahlrecht beschlossen. Der Vorschlag dazu kam von der deutschen Sozialistin Clara Zetkin, sie leitete die Idee vom nationalen Frauentag in Amerika ab. Der erste Internationale Frauentag wurde am 19. März 1911 in Dänemark, Deutschland, Österreich-Ungarn und der Schweiz organisiert. Im Vordergrund stand die Forderung nach gleichem Wahlrecht für Frauen.
In den folgenden Jahren wurde der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, mit wechselndem Datum im März oder April gefeiert und war ein großer Erfolg für die Frauenbewegung.

8. März als festes Datum für den Internationalen Frauentag

Der Ursprung des 8. März als Datum für den Weltfrauentag geht wahrscheinlich auf den Streik von Textilarbeiterinnen in St. Petersburg zurück. Am 8. März 1917 (nach altem russischen Kalender der 23. Februar) löste der Streik der Arbeiterinnen auch Arbeitskämpfe in anderen Sektoren aus und führte so zum Beginn der Februarrevolution in Russland. Um die Rolle der Frau für die Revolution zu würdigen legte die „Zweite Internationale Konferenz kommunistischer Frauen“ 1921 in Moskau den Weltfrauentag auf den 8. März fest.

Verbot des Weltfrauentags in der NS-Zeit

Nach Einführung des Frauenwahlrechts in der Weimarer Republik erweiterten sich die Forderungen am Internationalen Frauentag um Rufe nach besseren Arbeitsbedingungen, Mütterschutz, und Legalisierung von Schwangerschaftsabbruch. Diese Forderungen passten nicht zum Programm der Nationalsozialisten.

Da der Internationale Frauentag seinen Ursprung in sozialistischen und kommunistischen Bewegungen hatte, wurde er unter der Herrschaft der NSDAP in Deutschland verboten. Der Tag wurde nicht mehr mit Demonstrationen und Kundgebungen begangen, sondern nur noch im kleinen, privaten Kreis. Vor allem Frauen des sozialistischen Widerstands legten heimlich Flugblätter aus und demonstrierten ihre Solidarität durch das Aushängen roter Kleidungsstücke an Fenstern oder Wäscheleinen.

Da der Krieg in Europa dringlichere Probleme mit sich brachte als die Durchsetzung der Frauenrechte, schwand die Bedeutung des Weltfrauentags während und nach dem 2. Weltkrieg.

Internationaler Frauentag heute

Im Dezember 1977 legte die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 8. März als Internationalen Frauentag fest. In den Jahrzehnten nach dem 2. Weltkrieg verlor der Weltfrauentag seine ursprüngliche politische Ausrichtung und wurde zu einem ungezwungenen Anlass. Die Forderung nach Gleichberechtigung und Schutz von Frauen und Mädchen vor Gewalt sind nach wie vor aktuelle Themen, für die am Internationalen Frauentag demonstriert wird.

Am 8. März finden in aller Welt Feiern, aber auch politische Veranstaltungen und Demonstrationen statt. In vielen Ländern, vor allem in der ehemaligen Sowjetunion, ist der Weltfrauentag sogar ein gesetzlicher Feiertag.

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