Warum ist die Integrative Lerntherapie sinnvoll?
In der Integrativen Lerntherapie werden Lerninhalte mit allen Sinnen vermittelt. Viele Kinder, die in eine Lerntherapie kommen, haben Probleme dabei, ihre Sinneseindrücke zu strukturieren und zu einem sinnvollen Ganzen zu verarbeiten. Sie nehmen zwar ihre Umwelt wahr und hören und sehen was um sie herum vor sich geht, aber es fehlt ihnen die Fähigkeit das Gehörte und Gesehene so zu ordnen, dass es zu dem passt, was sie bereits gelernt haben. Dies führt dazu, dass das neu Gelernte nicht gut behalten wird und auch nicht so gut wieder abgerufen werden kann, wenn es gebraucht wird.
Was wird in einer Integrativen Lerntherapie gelernt?
Die Kinder, die eine Lerntherapie machen, lernen hauptsächlich wie man lernt. Das klingt zunächst banal – ist es aber für viele Kinder nicht. Im Wesentlichen sind es Lernstrategien, die ihnen fehlen. Wie kann ich mir das, was ich höre oder sehe merken – ist ein häufiges Motiv für das Erlernen von Lernstrategien. Wie kann ich mich besser konzentrieren? Und wie kann mir das Lernen mehr Spaß machen? Unter diesen Gesichtspunkten arbeitet die Integrative Lerntherapie.
Integrative Lerntherapie: den Spaß am Lernen wieder finden
Das könnte das Motto sein unter dem Integrative Lerntherapie vieler Orts stattfindet. Die Motivation für das Lernen ist das „A“ und „O“ für das kindliche Lernen überhaupt. Ein Kind, das keine Lust mehr zum Lernen hat, das nicht mehr neugierig und wissbegierig ist, das den Mut zu Fragen und zum Lernen verloren hat, kann keinen neuen Lernstoff mehr aufnehmen und sammelt immer weiter Misserfolgserlebnisse.
So wundert es nicht, wenn am Anfang einer Integrativen Lerntherapie erst mal das Wecken der kindlichen Neugier steht. Was macht dem Kind Spaß? Was kann es schon? Wo braucht es Unterstützung? Wie kann man ihm helfen seine Freude am Lernen wieder zu finden?
Integrative Lerntherapie: Lernstrategien entwickeln
Erst danach kommen die anderen Schritte in der Lerntherapie dran. In einem zweiten Schritt werden Strategien vermittelt – Strategien, die es dem Kind erleichtern, das Gehörte oder Gelesene besser zu strukturieren und in vorhandenes Wissen einzugliedern. Wenn etwas Neues an etwas angeschlossen wird, was schon bekannt ist, wird es leichter behalten.
Das ist allen erwachsenen Lernenden bekannt. Für die Kinder, die in eine Integrative Lerntherapie kommen, ist dies keineswegs so einfach. Womit können sie das Neue in Zusammenhang bringen? Ähnelt es dem was sie schon wissen oder ist es etwas völlig Unbekanntes? Wie kann man dem Kind eine Brücke bauen?
Integrative Lerntherapie: den Anschluss in der Schule wieder schaffen
Wenn das Kind die wesentlichen Lernstrategien gelernt hat, kann es diese systematisch anwenden um den Schulstoff, den es bis jetzt nicht verstanden hat oder den es nicht behalten hat, einzuüben. Den Anschluss an den Lernstoff der Klasse wieder zu erlangen, ist dann das hauptsächliche Ziel der Integrativen Lerntherapie. Doch soll alles möglichst spielerisch und unter Einbeziehung der Interessen und Stärken des Kindes geschehen.
Ein Kind, das hauptsächlich über das Visuelle lernt, kann mit Bildern, Computer-Lernprogrammen und Filmen unterstützt werden. Ein Kind, das vorwiegend über das Hören lernt, kann mit Lern-Kassetten unterstützt werden. Ihm kann es auch helfen, sich das Gelernte selbst vorzusprechen.
Integrative Lerntherapie bei Teilleistungsstörungen und ADHS
In der Regel kommen Kinder mit den so genannten Teilleistungsstörungen „Lese-Rechtschreibschwäche“ (LRS) oder „Dyskalkulie“ (Rechenschwäche) in die Lerntherapie-Institute. Auch Kinder mit ADHS machen häufig eine Integrative Lerntherapie. Bei Teilleistungsstörungen wird die Lerntherapie mit speziellen Lernprogrammen durchgeführt. Diese enthalten besondere Bausteine, die auf die jeweilige Teilleistungsstörung zugeschnitten sind. Auch bei ADHS gibt es spezielle Trainings für die Kinder, die den Kindern helfen, ihre Konzentrationsfähigkeit zu verbessern.
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