Ingwer – so nützlich ist die tolle Knolle

Seit Jahrtausenden schon gehört Ingwer zu den Bestandteilen der asiatischen Küche und findet auch in Deutschland immer mehr Verwendung. Das kann in Gerichten sein, in Tees oder auch als Heilpflanze. Schon der alte Konfuzius hat der Wurzel eine durchblutungsfördernde sowie kreislaufanregende Wirkung zugeschrieben. Lernen Sie hier, wo Ingwer herkommt und wozu man diese Superwurzel verwenden kann.

Die Verwendung und Herkunft

Diese Wurzel gehört zu der Familie der Ingwergewächse, wozu auch Kurkuma und Galgant zählen. Die Ingwerpflanze selbst ist schilfähnlich und davon werden nur die Wurzelstücke verwendet, nach der Blüte. Auskunft über die Schärfe der einjährig angebauten Wurzel erhält man über die Dicke der Wurzel. So heißt die Faustregel: je dicker, desto intensiver das Aroma! Vorsicht ist geboten, wenn getrockneter Ingwer verwendet wird, denn der ist schärfer als der frische und so sollte man diesen nur sparsam verwenden.

Diese tolle Wurzel, die so vielseitig ist, wird in den subtropischen Klimagebieten angebaut, wie beispielsweise China, Indien, Afrika oder Südamerika. Schon seit dem 9. Jahrhundert nutzt man Ingwer als Speise- und Heilgewürz und die Menschen im Mittelalter setzten dieses Gewürz als Pfefferersatz in vielen Gerichten ein.

Die Japaner lieben ihre süßsauer eingelegten Ingwer, das Gari, das sie traditionell zu Sushi reichen, um so die verschiedenen Sorten zu neutralisieren. In England findet man dann auch populäre Spezialitäten, die aus Ingwer hergestellt werden, wie die kandierten Ingwerstäbchen oder aber das britische Gingerbread sowie den Klassiker Ginger-Ale.

Ingwer kaufen und lagern

Jungen Ingwer erkennt man an seiner glatten, festen Haut. Dieser ist über mehrere Wochen im Kühlschrank haltbar. Das Fleisch der Ingwerwurzel ist fest, feucht, faserig und von der Farbe her gelblich und verfügt über einen sehr intensiven Geruch. Ist die Schale eher runzelig, dann ist die Wurzel älter und umso schärfer vom Geschmack her, wobei erwähnenswert ist, dass die ätherischen Öle sich bereits nach einigen Tagen verflüchtigen.

Wer mit Ingwer seine Speisen oder seinen Tee verfeinern will, der kann die Wurzel schälen und in dünne Scheiben schneiden und dem Gericht beifügen oder für den Tee mit einer Küchenreibe in das kochende Wasser geben.

Die heilende Schärfe

Die tolle Knolle wirkt nicht nur verdauungsfördernd, sondern regt auch den Kreislauf an und wirkt zudem auch durchblutungsfördernd. Gegen die Erkältung hilft ein frisch aufgebrühter Ingwertee und auch bei Magenschmerzen und Entzündungen wird diese Wurzel in der chinesischen Medizin traditionell eingesetzt. Selbst bei Rheuma und Muskelschmerzen ist Ingwer hilfreich.

Diese scharfe Knolle steckt zudem voll mit Vitamin C, Eisen, Calcium, Magnesium, Kalium, Phosphor und Natrium. Für den scharfen Geschmack der Knolle sorgt der Scharfstoff Gingerole und dieser sorgt auch für die heilsame Wirkung des Ingwers.

Laut einer dänischen Studie verhindert der Genuss von fünf Gramm Ingwer pro Tag auch das Risiko für Thrombose und Schlaganfall.

Die Zubereitung als Tee/Aufguss

  • Wer es bequem liebt, der übergießt ganz einfach einen Filterbeutel pulverisierte Ingwerwurzel für 2 Tassen. Diesen erhält man beispielsweise in den verschiedensten Mischungen in der Apotheke oder dem Reformhaus. Das ganze dann 3 – 5 Minuten ziehen lassen und je nach Geschmack mit etwas Honig versüßen und dann heiß trinken.
  • Wenn die Erkältung droht, dann zur Vorbeugung die frische Wurzel in dünne Scheiben schneiden oder mit der Küchenreibe fein reiben und mit kochendem Wasser übergießen. Das dann 5 Minuten ziehen lassen und abseihen. Die Menge des Ingwers wird bestimmt durch die Frische und somit durch die Schärfe.
  • Selbst gegen Erbrechen hilft frischer Ingwer, hier einfach 2 g gepulverte Wurzel in eine Tasse Flüssigkeit einrühren.

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