In der Schwangerschaft Dauergespräche mit dem Handy vermeiden

Jedes Mal, wenn ein Gespräch von einem Handy geführt wird, baut sich zwischen dem Gerät und dem Sendemast eine Verbindung auf. Dabei geben die Mobiltelefone eine Art elektromagnetische Strahlung im Mikrowellenbereich ab. Das ist eine hochfrequente Strahlung, die Wärme auslöst. Die Mobilfunkstrahlung ist gepulst, das heißt, die Intensität der Strahlung verändert sich ständig. So steigt der Pegel an, wenn das Gerät eine Verbindung herstellt oder versucht, eine schlechte Verbindung zu halten. Liegt das Handy an einem Ort und wird nicht bewegt, ist die Strahlung gering.

Studien über die Gesundheitsgefährdung von Handys

Grundsätzlich sind wir überall natürlicher Strahlung ausgesetzt, zum Beispiel besitzt die Erde ein elektromagnetisches Feld. Für die noch junge Technologie der Mobiltelefone gibt es keine verlässlichen Langzeitstudien, die eindeutig eine Gefährdung des Menschen durch Handystrahlen beweisen. Allerdings entdeckten die Forscher, dass sich die Strahlungen in gewisser Weise auf das Gehirn und die Zellen auswirken.

Es ist aber nicht bekannt, ob dies zu gesundheitlichen Schäden führt. Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO werteten alle wissenschaftlichen Studien aus und kamen zu dem Ergebnis, dass ein Krebsrisiko durch massive Handystrahlung nicht ausgeschlossen werden kann.

Strahlungsbelastung während der Schwangerschaft

Nach dem heutigen Kenntnisstand verursacht die Nutzung eines Handys keine vermehrten Fehlbildungen beim ungeborenen Babys. Allerdings gibt es eine umfangreiche Studie von amerikanischen und dänischen Wissenschaftlern, die einen Zusammenhang zwischen Handynutzung während der Schwangerschaft und Verhaltensstörungen (ADHS) bei Kindern zieht. Eine kanadische Studie an schwangeren Ratten zeigt, dass Strahlungen ähnlich wie bei Mobiltelefonen strukturelle Veränderungen in den Gehirnen der Föten verursachen.

Handy in der Schwangerschaft benutzen

Für schwangere Frauen ist ein Handy wichtig, um im Notfall Hilfe rufen zu können. Wer wenig mit dem Handy telefoniert, braucht sich über gesundheitliche Schäden nicht den Kopf zu zerbrechen. Während der Schwangerschaft ist es aber nicht empfehlenswert, lange Telefonate mit dem Handy zu führen. Denn jedes Mal, wenn Sie das Handy benutzen, setzen Sie sich hochfrequenten elektromagnetischen Feldern aus. Es gibt aber ganz simple Tricks, um die Strahlung des Mobiltelefons zu verringern.

Diese Tipps verringern die Strahlenbelastung durch das Handy

  • Schränken Sie Gespräche am Handy ein: Telefonieren Sie möglichst selten mit dem Handy. Lange Gespräche führen Sie am besten über das Festnetz. Besonders strahlungsarm sind die guten alten Telefone mit Schnur. Aber auch die schnurlosen Telefone geben inzwischen weniger Strahlung ab. Achten Sie darauf, dass die Basisstation nicht in der Nähe Ihres Schlaf- oder Sitzplatzes steht.
  • Verwenden Sie Geräte mit geringem SAR-Wert: Der SAR-Wert des Handys gibt an, wie stark der Kopf einer Strahlung ausgesetzt ist. Je geringer die so genannte spezifische Absorptionsrate des Gerätes, desto weniger Energie nimmt das biologische Gewebe durch die Strahlenbelastung auf. Ist Ihr Ohr beim Telefonieren elektromagnetischer Energie ausgesetzt, erwärmt es sich. Strahlungsarm sind Handys, die das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen. Die SAR-Werte der meisten Handy-Modelle stellt das Bundesamt für Strahlenschutz zur Verfügung.
  • Auf hohe Sendeleistung achten: Auch die Sendeleistung eines Handys beeinflusst die Höhe der Strahlung. Bei Geräten mit schwachen Sendeeigenschaften reagiert die Basisstation des Mobilfunknetzes. Es wechselt zu einer höheren Sendeleistungsstufe und verursacht eine vermehrte Strahlenbelastung. Wählen Sie deshalb ein Mobiltelefon mit einem niedrigen SAR-Wert sowie einer hohen Sendeleistung.
  • Tragen Sie ein Headset beim Telefonieren: Wenn Sie mit dem Handy telefonieren, bauen sich die elektromagnetischen Felder zwischen dem Gerät und der Antenne auf. Halten Sie das Gerät direkt an Ihr Ohr, ist der Kopf starken Feldern ausgesetzt. Durch ein Headset oder eine Freisprecheinrichtung vergrößert sich der Abstand zwischen Kopf und Antenne und senkt extrem die Strahlenbelastung. Achten Sie darauf, dass das Handy mindestens einen Meter vom Körper entfernt liegt.
  • Schlechten Empfang meiden: Telefonieren Sie nicht an Orten mit einem schlechten Empfang, zum Beispiel im Auto oder in der Tiefgarage. Auch in diesem Fall wechselt die Basisstation die Sendeleistungsstufe, damit die Verbindung nicht unterbrochen wird. Das führt aber zu einer hohen Strahlenbelastung.
  • Verbindungsaufbau abwarten: Halten Sie Ihr Handy erst an Ihr Ohr, wenn die Verbindung aufgebaut ist. Beim Gesprächsaufbau entsteht die größte Strahlung.
  • Tragen Sie das eingeschaltete Handy nicht am Körper: Lesen Sie aufmerksam die Bedienungsanleitung Ihres Handys. Oft finden Sie den Hinweis, dass die SAR-Werte überschritten werden, wenn das Gerät zu dicht am Körper gehalten wird. Verzichten Sie während der Schwangerschaft darauf, das Handy in Körpernähe wie zum Beispiel der Hosentasche zu tragen. Und legen Sie das eingeschaltete Handy nicht direkt neben Ihrem Babybauch ab. Achten Sie beim Schreiben einer SMS darauf, dass Sie das Handy nicht in Bauchhöhe halten.
  • Schalten Sie das Handy aus: Ein eingeschaltetes Handy meldet sich in Abständen bei der Basisstation. Wird mit dem Gerät nicht telefoniert und wird es nicht bewegt, tritt auch weniger Strahlung auf. Verbannen Sie trotzdem das Mobiltelefon aus Ihrem Schlafzimmer und bewahren Sie es nicht neben Ihrem Bett auf. Gewöhnen Sie sich außerdem an, das Mobiltelefon auszuschalten, wenn Sie es nicht brauchen.
  • Keine Strahlenblocker verwenden: Es gibt inzwischen Zubehör für Handys, mit denen die Strahlen blockiert werden. Produkte wie Strahlenschutz-Aufkleber oder Anti-Magnetfeld-Plättchen bewirken jedoch das Gegenteil, denn sie verringern die Sendeleistung des Gerätes. Und damit erfolgt der Wechsel in eine höhere Sendestufe, was wiederum zu einer hohen Strahlenbelastung führt.

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