In der Diskussion: Benimmkurse in Kindertageseinrichtungen

Stil und Etikette sind heute wieder mehr gefragt denn je. In der Erziehung haben Werte und Traditionen wieder einen hohen Stellenwert, deshalb boomen derzeit Kniggekurse für Kinder. Sind zeitgemäße Umgangsformen und Tischmanieren für Kinder wirklich wichtig? Sollten Benimmkurse auch in Kindertageseinrichtungen Einzug halten?
Manche Kinder erleben im häuslichen Umfeld kaum eine gemeinsame Mahlzeit. Sie erfahren nicht, wie sie auf Mitmenschen zugehen können, sie erlernen Tischmanieren nur noch unzureichend und wissen nicht, wie sie sich in der Öffentlichkeit verhalten sollen.
Skeptiker werden sagen, dass das Erlernen guter Umgangsformen eigentlich nur im häuslichen Umfeld möglich ist und dass dies ein wesentlicher Teil der elterlichen Erziehung sein muss. Dort werden Werte und Umgangsformen an Kinder vermittelt. In einer Kindertageseinrichtung gibt es bereits genügend Förderinhalte, die verwirklicht werden müssen.
Dennoch stellen zeitgemäße Umgangsformen für Kinder eine Grundlage dar, in der Gesellschaft gut zurechtzukommen, ohne aufzufallen und anzuecken. Grüßen, Naseputzen, Gratulieren, ein Geschenk beim Kindergeburtstag überreichen können oder sich gesittet am Tisch zu benehmen gehört für Kinder mit zum menschlichen Zusammenleben und damit zu guten Umgangston.
Die Idee Benimmkurse in Kindertageseinrichtunge einzuführen ist sicher keine schlechte. Die Kinder erleben es als etwas Besonderes, einmal an einem außergewöhnlich gedeckten Tisch zu frühstücken. Manche Kinder werden die schöne Atmosphäre genießen und vielleicht auch zu Hause den Tisch mit großer Wertschätzung decken. Außerdem erwerben sie nicht nur gute Manieren, sondern sie werden auch in ihrer sozialen Kompetenz gestärkt.