Immobilienfonds – eine Alternative zum eigenen Haus?

Mit offenen Immobilienfonds partizipieren Sparer an der Wertentwicklung verschiedener Objekte. Das minimiert das Risiko und sorgt für eine langfristig stabile Rendite. Doch für Kauf und Verwaltung fallen Kosten an, die die Rendite schmälern. Erfahren Sie hier, ob Immobilienfonds eine gute Alternative zum eigenen Haus als Geldanlage sind.

In Zeiten niedriger Zinsen gelten Immobilien als einträgliche Geldanlage. Denn die Investition in Sachwerte verspricht Sicherheit und eine langfristig stabile Rendite bei geringen Wertschwankungen. Doch nicht jeder Anleger möchte seine gesamten Ersparnisse auf eine Karte setzen und eine Eigentumswohnung als Anlageobjekt kaufen. Zumal die Anfangsinvestitionen hoch sind – eine sinnvolle Streuung des Portfolios ist dann meist nicht mehr möglich.

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Mit kleinen Beträgen zum Immobilienbesitzer

Doch Sparer können auch mit überschaubaren Beträgen "Immobilienbesitzer" werden. Mit offenen Immobilienfonds können sie bereits mit kleinen Beteiligungen an der Wertentwicklung gleich mehrerer Objekte partizipieren. Für viele Anleger ist dabei vor allem die Möglichkeit attraktiv, in Form eines Fondssparplans regelmäßig kleine Beträge ab 25 Euro zu investieren. 

Mit dem eingezahlten Geld aller Anleger kauft oder baut die Fondsgesellschaft zum Beispiel Einkaufszentren, Bürogebäude oder Wohnanlagen mit dem Ziel, Gewinne aus der Vermietung oder dem Verkauf der Objekte zu realisieren. Diese Gewinne werden in der Regel einmal im Jahr an die Anleger ausgeschüttet.

Doch nicht das gesamte Fondsvermögen des Immobilienfonds wird in Gebäude investiert. Ein Teil des Geldes wird als Liquiditätsreserve am Zinsmarkt angelegt. Aus diesen Mitteln werden sowohl die Ankäufe neuer Immobilien als auch die Rückgabe von Fondsanteilen bestritten. 

Rendite dank Vielfalt

Die Vorteile offener Immobilienfonds liegen auf der Hand: Durch den Zusammenschluss vieler Anleger ist das Investment in Immobilien auch schon mit kleinen Beträgen möglich. Zudem verwalten die Fondsmanager mehrere Objekte in verschiedenen Regionen und mit unterschiedlicher Nutzung. Das streut das Risiko der Anleger und schützt beim Wegfall einzelner Mieteinnahmen.

Zudem werden die Objekte von Experten bewertet, ausgewählt und verwaltet. Dank langjähriger Mietverträge und verlässlicher Mieter generieren offene Immobilienfonds stabile Mieteinnahmen und schaffen damit eine ordentliche Rendite. 

Um jedoch dauerhaft gute Erträge zu erwirtschaften, müssen Fondsmanager mit den eingezahlten Geldern langfristig planen können. Aus diesem Grund gilt für Anteile offener Immobilienfonds eine Mindesthaltefrist von 24 Monaten.

Immobilienfonds als langfristige Anlage

Langfristig planen sollten allerdings auch Anleger. Für die kurzfristige Geldanlage ist diese Anlageform nicht geeignet. Denn auch an den Immobilienmärkten sind Wertschwankungen möglich. Außerdem müssen bei Investitionen außerhalb des Euroraums Schwankungen der Wechselkurse einkalkuliert werden, auch wenn diese weitgehend abgesichert sind.

Kosten beachten

Zudem sollten Anleger die Kosten ihres Immobilienfonds im Auge behalten. Ausgabeaufschläge – also der Betrag, der einmalig beim Kauf des Fondsanteils anfällt – von fünf bis sechs Prozent sind bei dieser Anlageform keine Seltenheit. Liegt der Rücknahmepreis zum Beispiel bei 100 Euro, zahlen Anleger bei einem Ausgabeaufschlag von fünf Prozent zunächst 105 Euro pro Anteil.

Der Wert des Fonds muss also erst einmal um mindestens fünf Prozent steigen, damit der Anleger beim Verkauf keinen Verlust macht. Hier gilt: Je länger Sparer ihre Fondsanteile halten, desto mehr Rendite erwirtschaften sie. Hinzu kommen allerdings noch Verwaltungs- und Depotgebühren. Sie fallen jedes Jahr an und liegen in der Regel bei etwas weniger als einem Prozent. Auch sie schmälern die Rendite.