Stress ist also ein Zustand, keine Krankheit. Wenn dieser Zustand allerdings über längere Zeit anhält, kann er zu Krankheit führen.
Stress ist ein Teil unseres Lebens
Täglich fordern uns Verpflichtungen, Verantwortung und Druck aufs Neue heraus. Einerseits kann Stress uns einen positiven „Kick“ geben, uns motivieren. Unser Körper reagiert darauf mit erhöhtem Blutdruck, schnellerem Herzschlag, schneller und flacher Atmung und vielen weiteren Symptomen. Das ist ok, solange der Stress nur hin und wieder kommt und nach kurzer Zeit wieder abflaut.
Wenn aber unser Körper über einen längeren Zeitraum hinweg immer wieder diese natürliche Reaktion zeigt, ohne dass wir entsprechend gegensteuern, kommt es langfristig zu physischen und psychischen Gesundheitsproblemen.
Es ist daher zunächst außerordentlich wichtig zu wissen, wie sich Stress in Ihrem persönlichen Fall äußert, um gegebenenfalls auf ihn reagieren zu können. Im Folgenden finden Sie eine Aufzählung gängiger Stresssymptome.
Gängige Stresssymptome
- Verärgern kleine Probleme oder Enttäuschungen Sie übermäßig?
- Fühlen Sie sich außerstande, nicht dauernd über Ihre Probleme nachzugrübeln?
- Sind Sie ständig müde?
- Fühlen Sie sich oft unzulänglich oder leiden Sie an einem Mangel an Selbstvertrauen?
- Hat sich Ihr Schlaf- oder Essverhalten in letzter Zeit verändert?
- Überkommt Sie übermäßig Wut in Situationen in denen Sie früher gelassen blieben?
- Können Sie sich nicht mehr an alltäglichen kleinen positiven Erlebnissen oder Dingen erfreuen?
- Leiden Sie unter chronischen Schmerzen, z. B. Kopf- oder Rückenschmerzen?
Wenn Sie einige dieser Fragen mit „ja“ beantwortet haben, sind Sie Ihren persönlichen Stresssymptomen bereits auf der Spur.
Unsere Stressquellen sind völlig individuell. Eine Situation, die einen Menschen hochgradig unter Druck setzt, lässt einen anderen Menschen völlig cool. Schwerwiegende Entscheidungen wie z. B. ein Umzug oder Jobwechsel bereiten manchen schlaflose Nächte, während andere sie als willkommene Abwechslung in ihrem Leben sehen. Um konstruktiv mit dem eigenen Stress umgehen zu können, ist es daher sehr wichtig zu wissen, was genau Sie persönlich unter Stress setzt.
Finden Sie heraus, wo Ihre persönliche Schmerzgrenze in Sachen Herausforderung und Druck sitzt. Seien Sie aufmerksam: Wo ist der Punkt, an dem es Ihnen zu viel wird?
Die meisten von uns haben verlernt, unseren Körper zu beobachten; Achtsam zu sein dafür, was er uns sagen will. Bevor Sie also zum x-ten Mal Ihre Nachrichten checken, checken Sie doch einmal Ihren Körper: fühlt er sich irgendwo verspannt an? Fühlen Sie sich unbehaglich, haben vielleicht sogar an manchen Stellen Schmerzen? Wenn ja: was will Ihnen Ihr Körper damit sagen?
Vielleicht haben Sie heute zu viel/zu wenig gegessen? Oder Ihr Essen hastig, womöglich nebenbei, verschlungen? Vielleicht haben Sie über Stunden eine ungünstige Haltung vor dem Computer eingenommen? Oder aus seelischem Unbehagen heraus längere Zeit Ihre Schultern nach vorne oder hochgezogen? Möglicherweise haben Sie bemerkt, dass Sie in letzter Zeit etwas vergesslich sind? Oder dass Sie gewisse Dinge stärker belasten als üblich?
Langanhaltender Stress fordert sein Tribut – körperlich, geistig und seelisch
Natürlich haben wir nicht auf alle unsere Stressquellen Einfluss. Manche Stressquellen lassen sich mit einigem guten Willen ausschalten oder ändern. Andere nicht. Sie können z. B. weder andere Personen und ihre Handlungen ändern, noch vergangene Situationen abändern, die Sie vielleicht belasten oder unglücklich machen.
Je nach Persönlichkeitstyp reagieren wir auf Unabänderliches mit negativen Gedanken („wie mühsam, wie schrecklich, dass mir das passiert“) und/oder mit Handlungen (Wir „reißen uns zusammen“, „halten uns beschäftigt“, „arbeiten emsig weiter“, „versuchen zu verdrängen“.)
Wenn Sie beginnen, sich selbst zu beobachten, sich bewusst werden, wie Sie sich fühlen – körperlich und emotional – und wie Sie auf Stress reagieren, ist der erste Schritt in Sachen Stressbewältigung schon getan. Denn dann sind Sie in der Lage, rechtzeitig abzubremsen, eine Pause einzulegen, sich etwas Gutes zu tun.
Haben Sie Ihre persönlichen Stresssymptome einmal identifiziert, ist es wichtig zu wissen, wie Sie auf diese am besten reagieren um sie abzufedern.
Lesen Sie hierzu meinen Artikel:
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