Hüftschmerzen: Nervenkompression in der Hüfte

Auf den ersten Blick haben Krafttraining, Übergewicht, zu enge Jeans, Sicherheitsgurte und nichts gemeinsam. Doch alle diese alltäglichen Dinge können zu massiven Schmerzen in der Hüfte führen. Genauer gesagt zu einer Meralgia parästhetica.

Eingeklemmter Nerv

Bei der Meralgia parästhetica ist ein Nerv in der Hüftregion eingeklemmt. Genauer gesagt ist der Nervus cutaneus femoris lateralis betroffen, der das Becken dicht an der Spina iliaca anterior superior verlässt und dort durch das Leistenband dringt. Dort kann er leicht eingeengt werden. Das Symptom wird häufig auch als Inguinaltunnel-Syndrom bezeichnet. Für die Kompression des Nervs gibt es dann meistens die mechanischen Ursachen, die bereits erwähnt wurden.

Wird beispielsweise der Druck von außen zu groß, wie es bei häufigem Tragen zu enger Jeans der Fall sein kann oder kommt es zu Irritationen wie beim Krafttraining, kann der Nerv eingeklemmt werden. Die Folge sind brennende Schmerzen an der oberen Außenseite des Oberschenkels. Diese Schmerzen treten zu Beginn beim Gehen oder Laufen oder auch, wenn die Hüfte beim Liegen ganz gestreckt ist, auf. Später können sie auch in Ruhehaltung vorkommen. Meistens verstärken sich die Hüftschmerzen beim Gehen, Laufen oder bei anderen Belastungen. Wird die Hüfte gebeugt, lassen auch die Schmerzen meistens nach. Oft werden die brennenden Schmerzen von einem Taubheitsgefühl oder einem Kribbeln begleitet. Wird zusätzlich Druck auf die betroffene Stelle ausgeübt, verstärken sich die Schmerzen noch einmal.

Behandlung der Hüftschmerzen

Die Therapie gegen die Meralgia parästhetica richtet sich nach den Ursachen. Daher ist es zunächst wichtig herauszufinden, woher die Schmerzen stammen. Neben den Problemen durch zu großen Druck durch Jeans oder den Sicherheitsgurt, können vor allem bei stark Übergewichtigen das Bauchfett dauerhaft auf den Nerv drücken und diesen Einklemmen. Wichtig ist, die Schmerzen früh zu behandeln, damit der Nervenschaden nicht dauerhaft wird. Je länger man die Schmerzen ignoriert, desto länger dauert es, bis der Nerv wieder vollständig repariert ist.

Anschließend ist es wichtig, Druck auf die Hüfte zu vermeiden und beispielsweise keine enge Kleidung zu tragen. In der Nacht kann man mit einem Polster zumindest eine gewisse Zeit die Hüftstreckung vermeiden, indem man sich das Polster unter die Knie legt. In vielen Fällen reicht das schon, die Probleme in den Griff zu bekommen. Ansonsten muss der behandelnde Mediziner die Therapie festlegen. Im Extremfall wird der Nerv operativ durchtrennt. Doch das ist meistens unnötig, wenn man schon früh mit der Behandlung beginnt.

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