Homöopathische Behandlung: Fallanalyse – Symptome

In der homöopathischen Behandlung werden zahlreiche Symptome des Patienten erfragt. Dazu gehören neben den körperlichen Beschwerden auch Probleme aus dem emotionalen oder geistigen Bereich und Gewohnheiten wie Schlaf, Essen, Trinken etc. Daraus ergibt sich nach der Fallanalyse ein deutliches Bild, das der Homöopath einem Mittel zuordnen kann.

Homöopathische Behandlung: Gemütssymptome
Als Gemütssymptome bezeichnet man in der Homöopathie emotionale und geistige Beschwerden oder auch Besonderheiten. Dazu gehören Ängste, Gleichgültigkeit, Traurigkeit, Konzentrationsstörungen aber auch die sogenannten Wahnideen. Unter diesem Begriff fassen Homöopathen sowohl echte wahnhafte Vorstellungen zusammen, als auch ganz gewöhnliche Gefühle, die bildhaft ausgedrückt werden.

So gibt es z. B. die Wahnidee, er habe seine Pflichten vernachlässigt, was einfach das Gefühl ausdrückt, dass man seine Arbeit oder Pflichten nicht so schafft, wie es von einem erwartet wird. Für die Mittelwahl sind Gemütssymptome bedeutend, müssen aber mit den körperlichen und allgemeinen Symptomen auch zusammenpassen, um ein rundes Bild zu ergeben.

Homöopathische Behandlung: Allgemeinsymptome
Unter Allgemeinsymptome versteht man in der Homöopathie die Eigenheiten und Gewohnheiten in Bereichen wie z. B. Schlaf, Krankheitsneigungen, Schweiß, Wettervorlieben oder Anfälligkeiten in speziellen Jahreszeiten, Temperaturregulation, Durst, Nahrungsmittelverlangen oder –abneigungen und so weiter.

Diese Symptome tragen zum Gesamtbild des Patienten bei und müssen bei der Mittelwahl ebenfalls ins Bild passen. So wird man z. B. kaum einen Patienten finden, der Arsenicum album als Konstitutionsmittel benötigt, dem aber ständig zu warm ist. Und das Verlangen nach gekochten Eiern ist typisch für Calcium carbonicum.

Homöopathische Behandlung: Körperliche Symptome
Wegen der körperlichen Symptome kommt der Patient meist in die Praxis. In der Anamnese werden die Körperlichen Beschwerden ganz genau hinterfragt, denn es kommt nicht nur darauf an, ob der Patient Husten oder Kopfschmerzen hat, sondern vor allem auch, wie genau der Schmerz sich anfühlt, durch was die Beschwerden besser oder schlechter werden, wann sie am häufigsten auftreten etc.

Da es in der Homöopathie aber tausende von Mittel gibt und somit auch sehr viele, die Husten oder Kopfschmerzen heilen können, sind diese Symptome für die Mittelwahl nicht unbedingt die wichtigsten.

Fazit
Nachdem der Homöopath alle Symptome und Besonderheiten aus dem Fall analysiert hat, sollte sich ein rundes Bild ergeben. Bei der Wahl des Mittels kommt es nicht darauf an, dass alle Symptome aus dem Fall im Mittelbild enthalten sind, sondern dass die Grundidee eines Mittels sich auf allen Ebenen beim Patienten wiederfindet. Dies zu schaffen, bedarf einer soliden Ausbildung und langer Erfahrung. Deshalb ist eine Konstitutionsbehandlung in Eigenregie in der Regel nicht von Erfolg gekrönt.