Homöopathie-Lexikon: Diese Fachbegriffe sollten Sie kennen

Die Homöopathie verwendet spezielle Fachbegriffe, die fast alle auf Samuel Hahnemann zurückgehen, dem deutschen Arzt, der vor über 200 Jahren das homöopathische Heilverfahren entwickelte. Zur Erleichterung des Verständnisses der homöopathischen Grundbegriffe haben wir Ihnen die wichtigsten Begriffe und ihre Bedeutung in dieser Übersicht zusammengestellt.

Ähnlichkeitsprinzip (Simile-Prinzip): Grundprinzip der Homöopathie, wonach eine Krankheit genau durch die Substanz geheilt wird, die in größeren Mengen bei Gesunden eine Kunstkrankheit mit ähnlichen Symptomen bewirkt (lat: „Similia similibus curentur“, zu dt.:„Ähnliches heile Ähnliches“).´

Allopathie: Heilung durch gegensätzliche Medikamente, z.B. stopfende Mittel bei Durchfall. Grundprinzip der modernen Schulmedizin (lat: „Contrarii contrariis curentur“).

Arzneimittelbild: Auflistung der spezifischen Eigenschaften des jeweiligen homöopathischen Arzneimittels.

Arzneimittelform: Darreichungsform. Zur Auswahl stehen Dilution (Verdünnung/Tropfen), Globuli (Streukügelchen), Tabletten, Verreibung (Trituration/Pulver), Injektionslösungen, Einreibemittel, Salben, Zäpfchen, Augentropfen, Nasensprays.

Arzneimittellehre (Materia medica): Zusammenstellung der Arzneimittelbilder in meist umfangreichen Büchern.

Arzneimittelprüfung: Verabreichung des homöopathischen Mittels an Gesunde und Protokollierung der dadurch ausgelösten Symptome in einem Arzneimittelbild.

Dilution: Flüssige Verdünnung der Urtinktur (= Tropfen). Einzelmittel: Zubereitung nur einer Substanz als homöopathisches Mittel (siehe auch Komplexmittel).

Erstverschlimmerung: Zunahme der ursprünglichen Beschwerden nach Gabe des Mittels. Im Allgemeinen Anzeichen dafür, dass das richtige Mittel gewählt wurde.

Globuli: Streukügelchen.

Hierarchisieren von Symptomen: Ordnen von Symptomen nach ursächlichen, sonderlichen, Gemüts-, allgemeinen und Lokalsymptomen.

Homöopathie: Ähnliches Leiden. Kunstwort aus dem altgriechischen homoios = ähnlich und pathos = Leiden.

Homöopathisches Arzneibuch (HAB): Amtliche Anweisung u. a. zur Herstellung, Aufbewahrung und Prüfung homöopathischer Arzneimittel. Bestandteil des Deutschen Arzneibuchs (DAB).

Klassische Homöopathie: Strenges Befolgen der Regeln Hahnemanns mit Gabe von nur einem einzigen Mittel.

Komplexmittel: Fertigpräparate aus mehreren homöopathischen Einzelmitteln.

Leitsymptome: Charakteristische Symptome (= Schlüsselsymptome), die unmittelbar zum passenden Arzneimittel führen.

Moderne Homöopathie: Sammelbegriff für verschiedene neuere Therapieansätze, die homöopathische Zubereitungen und Komplexmittel verwenden.

Nosoden: Mittel aus Krankheitsstoffen, z. B. Pyrogenium aus autolysiertem Fleisch, Streptococcinum aus Streptokokkeneiter.

Potenzierung: Wirkungssteigerung durch Verschüttelung des Mittels nach jedem Verdünnungsschritt.

Trituration: Verreibung des Ausgangsstoffs mit Milchzucker (= Pulver).

Urtinktur: Der noch nicht potenzierte Arzneiauszug. Das offizielle Symbol lautet Ø.