Homöopathie für die Harnorgane beim Pferd

Erkrankungen der Nieren kommen beim Pferd zum Glück eher selten vor. Dennoch können auch Pferde unter einer akuten Niereninsuffizienz, einer Blasenentzündung oder Harnblasensteinen leiden. Hier kann die Homöopathie oft sehr hilfreich eingesetzt werden.

Erkrankungen der Nieren erkennt man wie bei fast allen Tieren auch beim Pferd meist erst sehr spät. Die Erkrankung ist dann oft schon sehr weit fortgeschritten. Die Schäden des Nierengewebes können dann schon 75% oder mehr betragen. Es heißt dann, das noch gesunde Gewebe so gut wie möglich zu unterstützen, um das Pferd am Leben zu erhalten.

Neben einer Flüssigkeitstherapie, die vom Tierarzt durchgeführt werden muss, können einige homöopathische Mittel sehr wirksam sein. Solidago D6 3 x täglich stützt das noch gesunde Nierengewebe und Arsenicum D30 3 x täglich kann damit kombiniert werden, wenn das Pferd schnell erschöpft ist und viel Durst auf kleine Mengen hat.

Ein weiteres homöopathisches Mittel, das bei Nierenerkrankungen hilfreich sein kann, ist Berberis D30, es wird eingesetzt, wenn beim Harnabsatz Schmerzen zu erkennen sind und der Urin Sediment enthält. Lespedeza D6 kann ebenfalls mit den vorgenannten Mitteln kombiniert werden.

Beim Pferd können neben Nierenerkrankungen auch Harnwegserkrankungen der Blase und Harnröhre auftreten. Bei Blasenerkrankungen hat sich an Cantharis D30 1-2 x täglich bewährt, wenn der Harn Blut enthält und Harn in kleinen Mengen unter Schmerzen abgesetzt wird. Der schnelle Einsatz von Cantharis kann ein Aufsteigen der Infektion zu den Nieren verhindern. Darum sollte man dieses Mittel in der Hausapotheke haben.

Befinden sich größere Mengen Eiter und Blut im Urin, und handelt es sich um eine chronische Erkrankung kann Silicea D30, eventuell kombiniert mit Hepar sulfuris D30 1 -2x täglich angewendet werden.

Auch hier bereitet der Harnabsatz meist Schmerzen. Ein weiterhin oft angewendetes homöopathisches Mittel ist Terebinthina D30, das ebenfalls 1-2x täglich angewendet wird, wenn die Symptome denen von Cantharis ähneln, Cantharis aber nicht hilft. Der Urin riecht sehr streng und enthält meist auch viel Blut.

Wenn Blasensteine oder Harngrieß vorhanden sind, zeigt das Pferd meist einen steifen Gang und die Anzeichen einer leichten Kolik. Meist zeigt sich auch Blut im Urin und Harntröpfeln. Meist werden die Steine durch eine Operation entfernt. Mit homöopathischen Mitteln kann im Anfangsstadium versucht werden, die Steine auszutreiben.

Hierzu wendet man Berberis D30 oder Calcium carbonicum D30 1x täglich an. Die Steine bestehen dann meist aus Kalziumkarbonat. Bei Steinen, die Phosphor enthalten, wählt man Phosphoricum acidum D30 1 x täglich, bei Steinen aus Magnesium Magnesicum phosphoricum D30 1 x täglich. Der Tierarzt kann anhand einer Urinprobe meist feststellen, um welche Steinart oder um welchen Harngrieß es sich dabei handelt.

Urtica urens D30 1 x täglich hilft ebenfalls bei der Ausscheidung, sowie Lycopodium D30 1x täglich kann als Nierenpflegemittel auch bei Steinleiden sehr hilfreich sein und diese oft austreiben und somit eine Operation verhindern.

Bei Verletzungen der Harnröhre die durch die Steine entstehen können, kann auch Arnica C30 1 x täglich sinnvoll sein und auch gegen Schmerzen helfen.

Wichtig erscheint auch, dem Pferd das Urinieren im Auslauf zu ermöglichen. Viele Pferde mögen es nicht, auf hartem Untergrund zu urinieren und verkneifen sich den Harn, bis sie wieder im Stall sind. Hierdurch können Nierenerkrankungen und Steinleiden gefördert werden. Oft hilft es, eine Ecke im Auslauf mit Stroh auszustreuen, um so einen Untergrund zu schaffen, der zum Urinieren animiert.