Tuberculinum bovinum bei ADHS
Die drei Bereiche einer ADHS-Störung, die Ablenkbarkeit, die Impulsivität und die Hyperaktivität gehören quasi von vorn herein zum homöopathischen Mittelbild von Tuberculinum bovinum. Die Schwäche, die Angst, das Leben nicht in seiner ganzen Breite und Tiefe erfassen zu können, das Gefühl immer zu wenig Zeit zu haben, führen bei einem tuberkulinischen Menschen zu einer großen motorischen Unruhe, zu einer starken Impulsivität und zu einer erhöhten Ablenkbarkeit.
Tuberculinum bei ADHS – das innere Getriebensein
Wenn man sich einen Menschen vorstellt, der an Tuberkulose erkrankt ist und keine Medikamente zur Hand hat, um die Krankheit zu stoppen, kann man sich gut vorstellen wie ein tuberkulinischer Mensch sich fühlt. Das Wissen darum, eine tödliche Krankheit zu haben, und der Drang noch möglichst viel erleben zu wollen, führen dazu, dass man möglichst viel in möglichst kurzer Zeit schaffen möchte.
Tuberkulinische Menschen wollen immerzu unterwegs sein. Wenn Sie auf Reisen sind, fühlen sie sich wohl. Schon bei kleinen Kindern, die eine tuberculinische Vorbelastung mitbringen, fällt auf, dass sie sich auf Reisen viel wohler fühlen als zuhause. Natürlich zeigt sich dieses Getriebensein später im Schulalter auch auf der geistigen Ebene.
Tuberculinum-Kinder – geistig wach und körperliche Schwäche
Tuberculinische Kinder können sehr intelligent sein und viele Dinge gleichzeitig lernen und bewältigen. Selten sind sie mit nur einer Sache beschäftigt, und selten fesselt etwas sie länger als fünf Minuten. Zu groß ist der innere Drang sich schon wieder dem nächsten interessanten Gegenstand zuzuwenden, das nächste Buch zu lesen oder das nächste Spiel anzufangen.
Meist haben sie bereits in der Kindheit mit asthmatischen Beschwerden oder chronischer Bronchitis zu tun. Sie sind körperlich schwach, geistig aber sehr wach und interessiert. Ihre geistige Wachheit kann zu Einschlafproblemen führen. Das Gefühl der eigenen Schwäche, kann zu Wutausbrüchen und Gewalttätigkeiten führen.
Tuberculinum-Kinder mit ADHS – kein Respekt vor Autoritäten
Ähnlich wie Sulfur-Kinder zeigen Tuberculinum-Kinder in der Regel wenig Respekt vor Autoritäten. Während das im Elternhaus zwar ärgerlich ist aber für das Tuberculinum-Kind häufig noch nicht zu größeren Problemen führt, kann das in der Schule schon ganz anders aussehen. Ein Tuberculinum-Kind hat schon aufgrund seines gut entwickelten Intellekts genügend Gründe mit den Lehrern in Konflikte zu geraten, weil es vieles besser weiß, schon mal woanders gelesen oder gehört hat, oder einfach das Gefühl hat, es besser zu wissen.
Der mangelnde Respekt, den es aber grundsätzlich jeder Autorität gegenüber zeigt, führt dazu, dass es in der Schule – trotz einer möglicherweise herausragenden Intelligenz – unbeliebt ist. Die Folge davon ist, dass es sich in der Schule nicht wohl fühlt und so schnell wie möglich versucht, die Schule zu verlassen.
ADHS – was kann Tuberculinum bovinum bewirken?
Tuberculinum bovinum ist ein häufig eingesetztes Konstitutionsmittel. Gerade wenn es in der familiären Vorgeschichte Fälle von Tuberkulose gegeben hat, kann Tuberculinum auch als Zwischenmittel gegeben werden, um eine Behandlung, die ins Stocken geraten ist, voranzubringen. Bei ADHS kann Tuberculinum bovinum, wenn es das angezeigte Konstitutionsmittel für das betroffene Kind ist, die Neigung zu Wutausbrüchen und zu unverschämtem, respektlosen Verhalten Autoritäten gegenüber vermindern.
Die erhöhte Ablenkbarkeit kann durch das homöopathische Mittel Tuberculinum reduziert werden und die Kinder lernen länger bei einer Sache zu bleiben. Die Differenz zwischen körperlicher Schwäche und geistiger Überaktivität gleicht sich mit zunehmender Behandlungsdauer Stück für Stück aus.