Homöopathie Praxistipps

Homöopathie: Alles nur Humbug!

Alternative Therapieformen sind in Forscherkreisen oftmals umstritten. So stehen homöopathische Mittel in der Kritik, da es sich um ein Riesengeschäft handelt: Die weltweiten Umsätzen sollen rund zwei Milliarden Euro betragen. Das gibt Grund zur Sorge, denn bis heute ist die Wirksamkeit von Homöopathie nicht bewiesen.

Homöopathie: Alles nur Humbug!

Homöopathie: Alles nur Humbug!

In Deutschland verfügt jeder 40. Arzt über eine homöopathische Zusatzausbildung. Die Naturbranche erlebt einen Hype, der sich vor allem in der Ernährung zeigt. Eine aktive und gesunde Lebensweise ist sinnvoll, anders verhält es sich bei homöopathischen Arzneimitteln.

Homöopathika erzielen keine Wirkung

Viele Forscher haben in Studien nachgewiesen, dass Homöopathie kaum besser als Placebos wirkt. Ein kurzer Blick ins Internet genügt, um eine Reihe derartiger Forschungsergebnisse zu finden. So sieht der Mediziner Edzard Ernst darin eine gefährliche Irrlehre, welche mehr als fragwürdig ist. Es sind keine Moleküle vorhanden, was eine Wirkung ausschließt, lautet seine These.

Dennoch scheint Homöopathie gegen Krankheiten zu helfen. Wie ist dieser positive Effekt zu erklären? Meistens handelt es sich um Erkrankungen, welche sich von alleine gebessert hätten. Es hätte überhaupt keine Medikamente benötigt, um wieder gesund zu werden. Das Immunsystem war für die Genesung verantwortlich und nicht etwa ein homöopathisches Arzneimittel.

Naturmittel: Lügt die Werbung?

Häufig werden Homöopathika von alternativen Heilpraktikern beworben. Somit entsteht der Eindruck, es würde sich um ein Naturmittel handeln.

Das ist ein Trugschluss, für den sich ein historischer Rückblick lohnt. Die Homöopathie ist eine Entwicklung des deutschen Arztes Samuel Hahnemann. Je stärker die Ausgangssubstanz verdünnt wurde, desto besser sah er deren Wirkung an. Bei dieser hohen Anzahl an Verdünnungen verschwindet das Wirkungsmolekül. Rein rechnerisch entspricht es bei manchen homöopathischen Mitteln einem Tropfen in der Nordsee.

Bestimmt verstehen Sie nun, warum die Homöopathie keine Nebenwirkungen hat: Die ursprüngliche Wirkungssubstanz ist praktisch nicht mehr vorhanden!

Es ist eine „sanfte“ Medizin, die keinen Wirkstoff mehr enthält. Und mit einem Naturmittel hat Homöopathie nichts zu tun, da Pflanzen kaum eine Rolle spielen. Selbst der Kamillentee hat eine nachweisbare Wirkung, doch homöopathische Mittel folgen einem anderen Grundsatz. Die Theorie der Verdünnung ist jedoch in keinster Weise wissenschaftlich bewiesen, eher im Gegenteil: Wo kein Wirkstoff, da keine Wirkung – außer dem Placebo-Effekt!

Die Werbung nutzt den „natürlichen“ Ruf der Homöopathie gezielt aus. So wird das Mittel neben Blumen und Schmetterlingen abgebildet, um einen naturnahen Eindruck zu erwecken. Lassen Sie sich niemals von derartigen Werbespots täuschen, da diese Heilmethode dem Grundsatz der Verdünnung folgt. Die Natur an sich ist quasi der Werbeträger für die milliardenschwere Industrie.

Überdosis als Experiment

Ein Medikament ist unwirksam, wenn es zu oft verdünnt wurde. Diese These wollten englische Homöopathie-Kritiker mit ihrer Kampagne „10:23“ beweisen. Die Skeptiker schluckten eine massive Überdosis an Globuli und es passierte nichts. Es gab keine positiven oder negativen Wirkungen, was ein Argument gegen die Homöopathie ist.

Immer wieder entscheiden sich Menschen für homöopathische Mittel. In den meisten Fällen hat die Werbung ihre Wirkung erzielt, doch manchmal hat auch die Schulmedizin versagt. Die erste Behandlung schlägt nicht an und der Patient versucht es mit einer alternativen Heilmethode. Die Erkrankung verschlimmert sich und es geht wertvolle Behandlungszeit verloren.

Manche Menschen scheuen sich vor Arzneimitteln. Dabei kann eine konventionelle Therapie die beste Behandlung sein. Nicht jedes Medikament hat zahlreiche Nebenwirkungen. Bei Homöopathika handelt es sich um Pseudomedizin, welche eine ernste Erkrankung verschlimmern kann. Damit ist gemeint, dass ein Placebo nur eine Krankheit heilen könnte, welche sich auch selber gebessert hätte. Somit vergeht wertvolle Zeit, bis die Erkrankung fachmännisch behandelt wird.

Kritik: Sonderstellung der Homöopathie

Der Gesetzgeber sieht die Homöopathie als „besondere Therapieeinrichtung“ an. Im Klartext: Die Wirksamkeit der Präparate muss nicht nachgewiesen werden!

Die Sonderstellung im Arzneimittelrecht sollte aufgehoben werden, um einen kritischen Umgang mit dieser Pseudomedizin zu ermöglichen. Kaum ein Mediziner wird sich negativ zu homöopathischen Mitteln äußern, wenn er eine aufwendige ärztliche Weiterbildung abgeschlossen hat. Zudem gilt es die Apothekenpflicht für Homöopathika abzuschaffen, denn damit würde auch der elitäre Charakter verloren gehen.

Fazit

Homöopathie ist nichts als Humbug, aber für den Laien recht schwer erkennbar. Die Werbung macht sich den naturnahen Ruf geschickt zunutze, indem sie homöopathische Produkte neben Pflanzen abbildet. Dabei konnte keine Studie die Wirksamkeit dieser Präparate nachweisen, eher im Gegenteil: Zwar kann ein Placebo helfen, doch der Preis ist maßlos übertrieben. Hier ist ein „echter“ Kamillentee häufig die bessere Wahl.

Nutzen Sie Homöopathika? Sind Sie von Homöopathie überzeugt? Oder halten Sie das Ganze für Humbug? Sagen Sie uns Ihre Meinung!

Bildnachweis: Wolfilser / stock.adobe.com

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