Früher galt Holunder als Abwehrmittel gegen Hexen und Zauberer
Sambucus nigra, so lautet der botanische Name für den Schwarzen Holunder, ist wie kaum ein anderer Strauch tief im Volksglauben und der Volksmedizin verwurzelt. Er galt als Abwehrmittel gegen Hexen und Zauberer.
Auf die Grundstücksgrenze gepflanzt, schützt er vor bösen Nachbarn und die Leichenwagenkutscher hatten meist ein Zweiglein Holunder in der Tasche: Man kann ja nie wissen. Wir alle kennen das Lied: „Wir sitzen unterm Hollerbusch …“, damit wird nichts anderes als der Holunder besungen. Manchmal findet man in der Literatur auch den Namen Fliederbeeren. Auch damit ist der Holunder gemeint.
Die Beeren des Schwarzen Holunders werden zu Suppen, Marmeladen und Gelees verarbeitet. Weit verbreitet ist natürlich der Holunderbeerensaft, der als Hausmittel bei Erkältungen und auch bei Rheuma empfohlen wird.
Daran erkennen Sie reife Holunderbeeren
Holunderbeeren kann man je nach Landstrich von Anfang August bis Ende September sammeln. Sie sind anfangs rot und werden später dann schwarz. Erst diese Beeren sind wirklich reif und sollten zum Verarbeiten genommen werden. Vom rohen Verzehr wird übrigens abgeraten, denn auch reife Beeren können Übelkeit und Brechreiz verursachen.
Alte Kleidung bei der Verarbeitung von Holunder tragen
Zugegeben Holundersaft herzustellen ist nicht gerade jedermanns Sache. Beim Pflücken und auch beim Verarbeiten ist es angebracht alte Kleidung zu tragen. Die zerdrückten Früchte liefern einen dunklen Saft, der kaum auswaschbar ist. Die ganze Angelegenheit ist, wenn man sich nicht vorsieht, schon etwas matschig.
Die Zubereitung des Holunderbeerensafts
Zuerst müssen die Beeren gepflückt, vom Stiel getrennt und sorgfältig gewaschen werden. Wer einen Entsafter hat kann es sich einfach machen. Aber es geht auch ohne. Dann werden die Beeren mit wenig Wasser in einem Topf ca. 15 min gekocht bis sie ganz schrumplig sind. Man sollte vielleicht nicht sein bestes Geschirr zum Arbeiten nehmen, da die Beeren wie schon erwähnt stark färben. Jetzt braucht man ein altes Tuch, durch das man den Brei abseiht und gut durchpresst, sodass Saft und Beeren getrennt sind. Der Saft kommt in gut verschließbare Gefäße und wird sterilisiert, so kann man ihn lange aufheben.
Dazu eignen sich alle Flaschen und kleinere Gläser, die beim Öffnen „knacken“. Wenn man den Deckel nicht verletzt hat, kann man sie problemlos verwenden. Die Flaschen mit dem Saft stellt man in einen Topf mit Wasser und lässt alles ca. 30 min kochen. Dabei sollten die Gefäße zu nicht mehr als einem Drittel im Wasser stehen. Außerdem gehört noch ein Deckel auf den Topf. Nach der vorgegeben Zeit lässt man den Saft im Topf langsam abkühlen.
Holunder im Tee ist ein super Zusatz gegen Erkältungen
Bei ersten Anzeichen einer Erkältung kann man nun auf sein eigenes Wundermittel zugreifen. Wem ein Glas heißer Holunderbeerensaft zu „stark“ ist, der kann sich auch einige Löffel davon in den Tee geben. Und nicht wundern: Fliederbeerentee wirkt schweißtreibend und schleimlösend.
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