Hochsensible Personen – Wie können sie ihr Leben positiv verändern?

Hochsensible Personen reagieren viel stärker auf Umgebungsreize als andere Menschen. Geräusche, Gerüche oder Stimmungen werden intensiver wahrgenommen. Durch die ständige Reizüberflutung stehen diese Personen unter Dauerstress. Mit welchen Strategien können sich hochsensible Personen den Alltag vereinfachen?

Jeder Mensch ist ständig von Sinneseindrücken umgeben. Die Straßengeräusche, Gerüche im Supermarkt oder von anderen Menschen und so weiter. Im Normalfall sortiert unser Gehirn die Eindrücke aus, die nicht wichtig sind. Wer an einer viel befahrenen Straße wohnt, wird etwa den Dauerlärm nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung nicht mehr wahrnehmen. Bei hochsensiblen Personen funktioniert diese Sortierung nach Wichtig und Unwichtig nicht. Alle Sinneseindrücke werden bewusst und intensiv wahrgenommen.

Hochsensibilität ist nicht als Krankheit anerkannt. Da hochsensible Personen aber unter Dauer-Stress durch die ständige Reizüberflutung stehen, sind sie anfällig für Stress-Erkrankungen und Burn-Out.

Erkennen Sie sich in folgenden Situationen wieder?

  • Sie schließen öfter Fenster, weil Sie der Lärm von draußen stört?
  • Sind Sie besonders schreckhaft gegenüber plötzlichen Geräuschen?
  • Sie riechen mehr und intensiver als andere?
  • Sind Sie empfindlich gegenüber Berührungen oder Wolle auf der Haut?
  • Reagieren Sie überempfindlich auf Geräusche, Helligkeit, Hitze oder Kälte?
  • Sind Sie überempfindlich gegenüber starken Gerüchen wie etwa Tabakrauch, Schweiß oder Parfum?
  • Können Sie sich gut in andere hineinversetzen? Spüren Sie schnell die Stimmungen ihrer Mitmenschen und lassen sich von diesen beeinflussen?
  • Sind Sie schnell erschöpft und ziehen sich aus belastenden Situationen zurück?

Solche Empfindungen können auf eine mögliche Hochsensibilität hinweisen.

Tipps zum Umgang mit der Hochsensibilität

Einfache Maßnahmen in belastenden Situationen können sein:

  • Augen schließen und einen Moment innehalten
  • Geräuschquellen beseitigen. Dazu können Fenster oder Türen geschlossen und die Lautstärke von Fernseher oder Stereo-Anlage reduziert werden.
  • Gegen die Helligkeit kann eine Sonnenbrille getragen werden.

Langfristige Maßnahmen:

  • Erlernen eines Entspannungsverfahrens wie Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen oder Meditation.
  • In einem Aufmerksamkeitstraining können Sie lernen, Ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.
  • Sich der eigenen Grenzen bewusst werden und diese achten.

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