Schmerzen, Zerrungen, Bewegungseinschränkungen und Verkrampfungen im Rücken – das sind die Anzeichen für einen Hexenschuss. Leiden Sie auch an diesen Symptomen? Dann sollten Sie etwas dagegen tun. Lesen Sie meinen Artikel und erfahren Sie mehr über den Hexenschuss und seine Behandlungsmöglichkeiten.
Was ist eigentlich ein Hexenschuss?
Als „Hexenschuss“ wird ein Krankheitsbild bezeichnet, bei dem eine schmerzhafte Blockierung eines oder mehrerer Wirbelgelenke vorliegt. Die Blockade ist dadurch entstanden, dass das Gelenk eingeklemmt wurde und damit seine Funktion nicht mehr richtig ausüben kann. Der oder die eingeklemmten Wirbel stehen nun falsch. Die Folge davon sind Schmerzen – die zum Teil sehr heftig sein können – und eine Bewegungseinschränkung. Die Schmerzen werden durch das Verkrampfen der Muskeln im betroffenen Bereich noch verstärkt.
Die Ursachen der Wirbelblockade beim Hexenschuss können sehr unterschiedlich sein
Hatten Sie schon einmal einen Hexenschuss? Dann ist Ihnen vermutlich auch die Ursache bekannt. Vielleicht haben Sie zu schwer getragen? Haben Sie eine falsche Bewegung bei der Hausarbeit oder während Ihrer beruflichen Tätigkeit gemacht? Hatten Sie einen Sportunfall? Sind Sie im Winter auf dem Eis ausgerutscht und haben sich den Rücken verdreht oder gezerrt? Liegt bei Ihnen eine Bandscheibenvorwölbung vor? Sie sehen, es gibt unzählige Gründe für die Falschstellung Ihrer Rückenwirbel.
Wann sollten Sie bei einem Hexenschuss zum Arzt gehen?
- Wenn Sie sehr starke Schmerzen und eine extreme Bewegungseinschränkung haben.
- Wenn bei Ihnen Lähmungserscheinungen auftreten.
- Wenn Ihre Schmerzen bis ins Bein ausstrahlen.
Neben einer Schmerztherapie und Kortisonbehandlung können ausgebildete Ärzte auch die Akupunktur oder Homöopathie gegen Ihren Hexenschuss einsetzen.
Wie können Sie selbst Ihren Hexenschuss behandeln?
Früher war man der Meinung, dass ein Hexenschuss am besten im Bett auskuriert werden sollte. Heute wissen es die Fachleute besser: Die Heilung eines Hexenschusses geht wesentlich schneller, wenn Sie sich bewegen. Sie sollen dabei „nicht auf Bäume klettern“, sondern sich und Ihren Rücken in Bewegung halten. Falls Sie regelmäßig Sport treiben, kann es Ihnen helfen, wenn Sie wandern oder walken.
Leichte Dehnübungen für den Rücken machen Ihre Wirbel frei und lockern die verkrampften Muskeln. Durch die Bewegung wird Ihr Rücken wieder besser durchblutet und die Entzündung schneller abgebaut.
Falls Sie starke Schmerzen haben, können Ihnen Schmerzmittel, die auch gegen die Entzündung wirken (z. B. Ibuprofen) helfen. Nehmen Sie die Schmerzmittel frühzeitig ein, um eine starke Verkrampfung Ihrer Muskeln zu verhindern.
Schmerzsalben können Ihre Schmerzen lindern, allerdings dringen sie in den meisten Fällen nicht tief genug in das entzündete Gewebe.
Wärmende Kompressen (z. B. Thermacare) lösen die Muskelverspannungen und spenden Ihrem Rücken bis zu 12 Stunden eine wohltuende Wärme. Den gleichen Zweck erfüllt die gute alte Wärmflasche. Allerdings ist sie nicht so komfortabel in der Anwendung, wie die optimal zu fixierenden Wärmekompressen.
Wärmesalben, die zum Teil sehr stark wärmend wirken, werden ebenfalls gegen den Hexenschuss eingesetzt. Allerdings gibt es Menschen, die das Empfinden haben, dass für sie Kälte im Kampf gegen den Hexenschuss besser ist.
Eine Kältebehandlung – zum Beispiel mit Eisauflagen – ist im Rückenbereich sehr vorsichtig durchzuführen, weil es durch die Kälte schnell zu einer Entzündung der Nieren kommen kann.
Was sollten Sie nicht tun, wenn Sie einen Hexenschuss haben?
- Vermeiden Sie starke körperliche Betätigungen und Leistungssport.
- Lassen Sie sich im Rückenbereich nicht massieren.
- Kurieren Sie Ihren Hexenschuss nicht im Bett aus.
Tipp: Damit Sie nachts gut schlafen können, sollten Sie abends ein Schmerzmittel einnehmen. Eine Wärmekompresse am Abend angelegt verhindert, dass sich Ihre Muskeln über Nacht zu sehr verspannen.
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