Herzschrittmacher: Wie gefährlich sind Metalldetektoren?

Viele Menschen mit einem Herzschrittmacher haben Angst vor Flugreisen, weil bei der Sicherheitskontrolle die tragbaren Metalldetektoren möglicherweise die Funktion des Implantats stören könnten. Aber stimmt das wirklich?

Auch wenn die Wissenschaftler keine komplette Entwarnung geben können, ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass ein Herzschrittmacher von den tragbaren Metalldetektoren gestört wird. Trotz des eigenen Magnetfelds ist die Gefahr einer Funktionsstörung durch die Sicherheitsgeräte minimal. So lautet das Ergebnis einer Münchner Studie.

Rund 500.000 Menschen in Deutschland tragen einen Herzschrittmacher. Für viele war eine Flugreise ein zu großes Risiko. Schließlich geht von den tragbaren Metalldetektoren ein Magnetfeld aus. Und es ist bekannt, dass starke Magnete den Schrittmacher stören können. Um herauszufinden, wie groß diese Gefahr wirklich ist, führte ein Forscherteam um Dr. Clemens Jilek vom Deutschen Herzzentrum München eine entsprechende Studie mit 388 Teilnehmern, die entweder einen Schrittmacher oder ein ICD-System trugen, durch.

Keine Störungen entdeckt

Die Forscher testeten, ob die beiden am häufigsten an Flughäfen verwendeten Modelle Störungen verursachen (Ann Intern Med 2011; 155: 587). Die Patienten wurden mit 30 Sekunden abgetastet, also deutlich länger als es bei jedem Flughafencheck der Fall ist. Dennoch stellten die Forscher keine Funktionsstörung an den Herzschrittmachern fest. Auch ein anschließendes EKG zeigte bei keiner Testperson Auffälligkeiten.

Auch wenn die Forscher keine Störungen feststellen können, möchten sie keine komplette Entwarnung geben. Zum einen wurden nur zwei Geräte gestestet, zum zweiten wurden nur relativ wenige Patienten getestet und zum dritten fand die Untersuchung im Krankenhaus und nicht unter reellen Bedingungen am Flughafen statt, wo das Stresslevel erhöht ist, was ebenfalls aufs Herz schlagen kann.

Mit weiteren Untersuchungen wollen die Forscher nun Klarheit. Aber es wäre wohl überraschend, wenn die Wissenschaftler doch Hinweise auf störende Einflüsse der Detektoren finden würden.

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