Herzinfarkt: Viel schlafen schützt die Gefäße

Ausreichend Schlaf schützt vor einem Herzinfarkt. Denn wer lange schläft, verhindert eine Verkalkung der Koronararterien.

Wer schläft sündigt nicht. Im Gegenteil. Gerade seinen Herzkranzgefäßen und damit auch seinem Herz tut man mit ausreichendem Schlaf etwas Gutes und das Risiko für einen Herzinfarkt nimmt ab. Das hat eine US-Studie an der Universität Chicago ergeben.

Besonders die Herzkranzgefäße profitieren von langem Schlaf, so lautet das Ergebnis der US-Wissenschaftler. Die Auswertung der CARDIA-Studie (Coronary Artery Risk Development in Young Adults), bei der knapp 500 Teilnehmer im Alter zwischen 35 und 47 Jahren beobachtet wurden, hat ergeben, dass guter Schlaf die Koronararterien sauber hält. Die Teilnehmer hatten bei Studienbeginn keine Probleme mit dem Herz. Weder gab es Anzeichen von Verkalkungen, noch gab es Auffälligkeiten der Koronararterien im CT.

Zusammenhang zwischen Herzinfarkt und Schlaf

Die CARDIA-Studie ist nicht die erste Studie, die den Zusammenhang zwischen schlafen und Herzinfarkt bzw. Arteriosklerose untersucht hat. Allerdings ist es die erste Studie, die sich nicht auf die Selbstauskunft der Teilnehmer verlassen hat. Stattdessen bekamen die Probanden ein Gerät, mit dem die Aktivität des Brustkorbs gemessen wurde.

Zu Beginn der Studie hatte keiner der Teilnehmer Probleme mit dem Herz. Fünf Jahre später war das anders. Bei mehr als 12 Prozent der Probanden (61 Teilnehmer) wurde eine Verkalkung der Koronararterien festgestellt.

Viel Schlaf reduziert das Herzinfarkt-Risiko um ein Drittel

Nachdem die US-Forscher neben der durchschnittlichen Schlafdauer noch andere Faktoren wie Alter, Geschlecht und das Rauchverhalten berücksichtigt hatten, kamen sie zu der Schlussfolgerung: Wer eine Stunde länger schläft, verringert das Risiko einer Verkalkung der Herzkranzgefäße um rund ein Drittel.

Umgerechnet verringert eine Stunde Schlaf das Risiko einer Verkalkung der Koronararterien ebenso viel, wie eine Senkung des Blutdrucks um 16,5 mm/Hg. Wenn jemand aus Ihrer Familie unter Bluthochdruck oder anderen Risikofaktoren für einen Herzinfarkt leidet, lassen Sie ihn ruhig morgens eine Stunde länger schlafen.

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