Herz: Wie wichtig ist Vitamin D?

Fühlen Sie sich zurzeit müde, antriebslos und sind Sie oft traurig oder schlecht gelaunt? Ein Grund dafür kann ein zu niedriger Vitamin D-Spiegel sein. Denn der Organismus benötigt Sonnenlicht, um das Vitamin produzieren zu können. Und Sonnenlicht gibt es in der dunklen Jahreszeit leider eher selten. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Erwachsenen in Deutschland zu wenig Vitamin D im Blut haben.

Eine schlechte Stimmung ist aber nicht das einzige Problem, das durch einen zu niedrigen Vitamin D-Spiegel entstehen kann. Denn auch für das Herz ist ein zu niedriger Vitamin D-Spiegel schädlich. Das haben Wissenschaftler der Universität Graz herausgefunden. Sie haben untersucht, welche Auswirkungen zu wenig Vitamin D auf das Herz haben kann.

Studie zu den Auswirkungen von Vitamin D-Mangel

Die österreichischen Forscher untersuchten bei 3.200 Männern und Frauen im Durchschnittsalter von 62 Jahren, bei denen routinemäßig eine Herzkatheteruntersuchung durchgeführt wurde, den Vitamin D-Spiegel im Blut. Diese Menschen wurden weitere sieben Jahre beobachtet. In diesem Zeitraum starben 116 Patienten an Herzversagen und 188 an einem plötzlichen Herztod.

Auffällig war, dass die Betroffenen Patienten überwiegend einen schweren Vitamin D-Mangel hatten. Hatten sie weniger als 10 ng/ml Vitamin D im Blut, war das Risiko für Herzversagen dreimal so hoch als bei Patienten mit einer Vitamin D-Konzentration von 30 ng/ml. Das Risiko für einen plötzlichen Herztod war sogar fünfmal so hoch.

Studie zum Zusammenhang zwischen Vitamin D und Herzinfarkten

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam eine Studie in Boston, bei der bei 18.225 männlichen Patienten der Zusammenhang zwischen Vitamin D und Herzinfarkten untersucht wurde. Im zehnjährigen Untersuchungszeitraum erlitten 454 Männer einen Herzinfarkt. Dabei hatten die Männer, die einen Vitamin D-Spiegel unter 15 ng/ml hatten, ein deutlich erhöhtes Herzinfarkt-Risiko als die Patienten mit einem Vitamin D-Spiegel über 30 ng/ml.

Da Vitamin D durch UV-B Strahlen in der Haut produziert wird, ist daher gerade in der dunklen Jahreszeit das Risiko für das Herz erhöht. Daher sollte man sein Herz schützen, indem man im Herbst und Winter so viel Sonne tankt, wie es geht.

Unterstützen kann man den Organismus, indem man Lebensmittel konsumiert, die viel Vitamin D enthalten (Fisch, Milchprodukte), zusätzliche Vitamin D-Präparate einnimmt (bitte vorher mit dem Hausarzt absprechen) oder sich einmal in der Woche auf die Sonnenbank legt. Dabei sollte man darauf achten, dass auch UV-B Strahlen eingesetzt werden.

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