Wann müssen Sie zum Arzt?
Natürlich muss man nicht sofort einen Arzt aufsuchen, wenn man nach einem ausgedehnten Spaziergang etwas außer Atem ist. Aber wer grundsätzlich Atemnot hat oder schon nach Luft schnappen muss, wenn man vier oder fünf Stufen gestiegen ist, sucht besser seinen Hausarzt auf. Denn ein wichtiges Indiz für chronische Herzschwäche ist die Atemnot.
Indizien Atemnot und Wassereinlagerungen
Der Hausarzt hat weitere Möglichkeiten, um die Chronische Herzschwäche oder Herzinsuffizienz zu diagnostizieren. Neben der Vorgeschichte des Patienten, die bereits wichtige Hinweise geben kann, wird der Körper nach Wassereinlagerungen untersucht.
Anzeichen
Deutliche Anzeichen für eine Chronische Herzschwäche sind die sichtbaren Stauungszeichen. Wassereinlagerungen in der Lunge deuten auf eine Schwächung der linken Herzkammer hin. Sammelt sich Wasser in den Gelenken, besonders im Unterschenkel, ist häufig die rechte Herzkammer erkrankt.
Zudem kann sich Körperflüssigkeit in der freien Bauchhöhle sammeln. Sammelt sich Flüssigkeit zwischen Rippenfell und Lunge, kann sich die Lunge nicht mehr richtig entfalten und es kommt zu den typischen Atemproblemen. Treten eine oder mehrere dieser Symptome auf, wird der Patient zu einem Kardiologen geschickt, wo weitere Untersuchungen über die Schwere der Herzschwäche vorgenommen werden.
Nur, wenn die Zeichen richtig gedeutet werden, kann rechtzeitig etwas gegen die Chronische Herzschwäche unternommen werden. Daher sollte man bereits bei kleinen Verdachtsmomenten auf eine Überweisung zu einem Kardiologen bestehen.
Untersuchungen beim Kardiologen
Der beste Weg, um die Chronische Herzschwäche zu diagnostizieren, ist die Ultraschalluntersuchung (Echokardiographie). Mit dieser Untersuchung kann man erkennen, ob der Herzmuskel dick oder dünn ist und ob der Herzmuskel oder ein Teil der Herzwand beschädigt ist. Zudem kann man mit einem Ultraschall herausfinden, ob die Herzklappen problemlos funktionieren oder ob sie die Ursache für die Chronische Herzschwäche sind.
Auch mit einem EKG kann man die herausfinden, ob der Herzmuskel verdickt oder eine Herzkammer vergrößert ist. Zudem bekommt man mit einem EKG Rückschlüsse, ob ein Patient einen versteckten Herzinfarkt erlitten hat, der nachträglich noch das Herz schwächt. Ein Belastungs-EKG kann weiterhin Aufschluss über eine koronare Herzkrankheit geben. Zudem kann man feststellen, wie leistungsstark das Herz noch tatsächlich ist.
Das Herz röntgen
Durch eine Röntgenuntersuchung bekommt man ein Bild, wie groß das Herz ist. Zudem kann man auf dem Bild mögliche Wassereinlagerungen in der Lunge sehen. Eine etwas aufwändigere Untersuchung ist eine Katheteruntersuchung des Herzens. Doch dadurch kann man genaue Auskunft über die Pumpfunktion der rechten und linken Herzkammer bekommen und sehen, ob die Herzklappen noch funktionieren.
Laboruntersuchung
Letztendlich kann man noch im Labor eine Antwort auf eine Herzschwäche bekommen. Indikator ist dabei das Eiweißhormon NT-proBNP. Dieser Biomarker wird vermehrt freigesetzt, wenn die Wandspannung des Herzens erhöht ist, was ein Zeichen für die Choronare Herzschwäche ist. Ist der Biomarker nicht erhöht, hat die Atemnot eine andere Ursache als ein schwaches Herz. Ist der Wert erhöht, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Herz geschwächt ist.
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