Heizen mit Holzpellets: Lohnt das?

Lohnt das Heizen mit Holzpellets im Vergleich zur Öl- oder Gasheizung? Holzpelletkessel punkten im direkten Vergleich - vor allem bei den Brennstoffkosten und in punkto Klimaschutz.

Energie wird immer teurer. Lohn da das Heizen mit Holzpellets im Vergleich zur traditionellen Ölheizung bzw. Gasheizung?

Ist eine Holzpellets-Heizung günstiger als Öl oder Gas?
Das Heizen mit Holz ist unbestritten eine saubere Sache. Und wer mit Holzpellets heizt und über einen entsprechenden Ofen verfügt, der hat mit seiner Heizungsanlage auch nicht viel Arbeit. Aber ist das Heizen mit Holzpellets auch günstig?

Wer eine Heizungsanlage anschaffen oder eine alte ersetzen muss, der hat es mit einer nicht unerheblichen Investition zu tun. Neben Gas und Öl ist das Heizen mit Holzpellets heute zu einer interessanten Alternative geworden.

Ob das Heizen mit Holzpellets günstiger ist als eine Öl- oder Gasheizung hat die Stiftung Warentest in der Oktober-Ausgabe 2010 der Zeitschrift test berechnet. Als Basis für den Vergleich nutzte sie dabei den Test über Gasbrennwertkessel (test 7/10), Holzpelletkessel (test 7/09) und Ölbrennwertkessel (test 5/08).

Öl- und Gaskessel preiswerter als Kessel für Holzpellets
Im direkten Vergleich zum Heizen mit Holzpellets punkteten die Öl- und Gasbrennwertkessel bei den Anschaffungskosten. Holzpelletkessel waren im Test rund doppelt so teuer wie die Kessel für Gas oder Öl. Darüber hinaus entstehen beim Heizen mit Holzpellets zusätzliche Kosten für das Lagern der Pellets und für eine Förderschnecke.

Heizen mit Holzpellets und Wartungskosten
Neben den Anschaffungskosten berücksichtigte die Stiftung Warentest auch die jährlichen Wartungskosten einschließlich des jährlichen Besuchs durch den Schornsteinfeger. Auch hier waren die Kosten beim Heizen mit Holzpellets am höchsten.

Beim Kostenvergleich sind Zuschüsse für Holzpellets-Heizungen zu berücksichtigen
Für das Heizen mit Holzpellets gibt es staatliche Zuschüsse. Seit dem 12. Juli 2010 nimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) wieder Anträge für die Förderung von Holzpellets-Heizungen entgegen. Nach Angaben der Tester kann sich dies deutlich auf die Gesamtkosten auswirken. In ihrem Beispiel kommt die Stiftung Warentest auf eine Fördersumme für das Heizen mit Holzpellets von 4.750 Euro.

Für das Heizen mit Holzpellets ist Platz erforderlich
Wer nur über wenig Platz verfügt, für den kommt das Heizen mit Holzpellets in der Regel nicht in Betracht. Hier haben vor allem Gassysteme die Nase vorn, da das Gas direkt per Leitung ins Haus geliefert wird. Ein Vorratslager ist bei einer Gasheizung daher nicht erforderlich.

Anders sieht die Sache hingegen beim Heizen mit Holzpellets oder Öl aus. Beide Systeme benötigen zusätzlichen Platz für das Brennstofflager. Beim Heizen mit Holzpellets ist ferner ein besonders großer Warmwasserspeicher zu empfehlen, da die Pellets relativ viel Feinstaub verursachen. Je häufiger die Anlage startet, umso größer ist auch die Feinstaubbelastung. Ein großer Warmwasserspeicher wirkt dem entgegen.

Heizen mit Holzpellets: Gas und Öl sind effektiver
Gas- und Ölbrennwertkessel arbeiten hocheffizient. Im Heizbetrieb erreichen sie nach Angaben der Stiftung Warentest Normnutzungsgrade von etwa 95 Prozent. Demgegenüber muss man beim Heizen mit Holzpellets mehr Energie einsetzen.

Ob sich das Heizen mit Holzpellets langfristig rechnet, hängt entscheidend davon ab, wie sich die Preise der verschiedenen Energieträger entwickeln. Holzpellets waren bisher stets preiswerter als Gas oder Öl. In den letzten drei Jahren kosteten Holzpellets im Schnitt etwa 4 Cent pro Kilowattstunde. Mit 5 bis 8 Cent waren Öl und Gas deutlich teurer. Bleibt dieser Trend bestehen, zahlt sich dies langfristig aus.

Schon heute ist das Heizen mit Holzpellets im Vergleich zu Öl oder Gas bei einem durchschnittlichen Modellhaus um ca. 380 bis 470 Euro günstiger.

Heizen mit Holzpellets ist umweltfreundlich
Das Heizen mit Holzpellets ist besonders umweltfreundlich, da das Klima nicht belastet wird. Anders als bei Gas oder Öl verbrennen Holzpellets fast klimaneutral. Beim Heizen mit Holzpellets entsteht zwar auch Kohlendioxid, aber nur die Menge, welche die Bäume der Atmosphäre zuvor entnommen haben. Beim Nachwachsen der Bäume schließt sich der Kreis wieder.

Was spricht für das Heizen mit Holzpellets?
Zusammenfassend lässt sich somit feststellen, dass der Vorteil beim Heizen mit Holzpellets vor allem in geringeren Brennstoffkosten und dem Klimaschutz liegt. Öl und Gas punkten mit niedrigeren Investitionskosten und – zumindest Gas – mit geringerem Platzbedarf.