Die Heilpflanze des Jahres stellt sich vor
Tropaeolum majus, wie die Kapuzinerkresse wissenschaftlich heißt, stammt aus Mittelamerika. Sie wird um 1650 nach Europa gelangt sein und wird hier viel in Gärten oder Balkonen angebaut. Es gibt eine rankende und eine buschige Variante. Sie gehört zur Familie der Tropaeolaceen und ist nur um einige Ecken mit unseren Kressen verwandt, die ja zu den Kreuzblütlern gehören.
Während Sie in Deutschland die Pflanze jedes Jahr aufs Neue aussähen müssen, ist sie in ihrer Heimat ausdauernd. Sieht man Kapuzinerkresse auf einer Fläche wachsen, erinnern die Blätter ein wenig an Seerosenblätter, wie auch die ganze Pflanze einen wässrigen, sehr saftreichen Eindruck macht. Die Form der Blüten erinnert an eine Kapuze, daher der Name.
Die wirksamen Inhaltsstoffe der Kapuzinerkresse
Die gesamte Pflanze ist essbar, auch die Blüten, die jeden Salat verschönern. Allerdings wohnen in diesen gerne kleine schwarze Käfer, die man zumindest als Vegetarier entfernen sollte. Der Geschmack ist scharf aromatisch und verweist auf die wichtigsten Inhaltsstoffe, die schwefelhaltigen Senfölglykoside. Diese Scharfstoffe finden sich wie schon der Name sagt im Senf, der zu den Kreuzblütlern gehört.
Auch in anderen Vertretern dieser Familie wie Meerrettich, Rettich, Brunnenkresse, Gartenkresse, Löffelkraut, Radieschen und in geringen Mengen in den meisten Kohlarten finden sich Senfölglykoside. Außerdem auch in einer weiteren Familie, den Zwiebelgewächsen oder Alliaceen. Knoblauch, Bärlauch, Zwiebel, Schnittlauch und Porree versorgen uns ebenfalls damit.
Diese Inhaltsstoffe machen die Kapuzinerkresse zu einem pflanzlichen Breitbandantibiotikum, das nicht nur Bakterien tötet, sondern auch Pilze hemmt und das Immunsystem stimuliert. Ferner kommt dem Schwefel eine stark entgiftende und antioxidative Wirkung zu und die Senfölglykoside wirken durchblutungsfördernd.
Anwendungen von Kapuzinerkresse
Kapuzinerkresse wirkt sehr effektiv bei Blasenentzündungen und Infekten der Atemwege. Sie können die Frischpflanze anwenden. Allerdings können größere Mengen die Magenschleimhaut reizen. Achten Sie auf Ihre individuelle Empfindlichkeit. Zur Behandlung von Infekten empfiehlt sich das gut gemachte Standardpräparat Angocin der Firma Repha, das zusätzlich Meerrettich enthält. Beide Pflanzen wirken synergistisch.
Ein weiteres Mittel mit Kapuzinerkresse für Harnwegsentzündungen ist das Nephroselect der Firma Dreluso. Verwenden Sie diese Mittel nach Anweisung Ihres Apothekers oder besser Ihres Heilpraktikers. Zur Vorbeugung und Immunstimulation empfiehlt es sich häufig kleine Mengen der Pflanze zu essen, einfach im Vorbeigehen oder im Salat, dann am besten "verdünnt".
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