Hebel-Zertifikate: Gewinnchance oder KO-Schlag für Ihr Geld

Hebel-Zertifikate – Wetten können Sie nicht nur am Stammtisch oder bei einem Sportwetten-Anbieter abschließen, sondern auch an der Börse. Neben Optionsscheinen sind Hebel-Zertifikate eine Möglichkeit, auf steigende Kurse zu setzen. Aber Achtung: Wer in diese Papiere investiert, muss sich darüber im Klaren sein, was passieren kann: Man kann auch leicht alles verlieren. Hebel-Zertifikate bergen ein Risiko bis hin zum Totalverslust. Denn wie beim Boxkampf gibt es auch hier einen Knock-Out, also einen KO-Schlag für Ihre Investition.
Hebel-Zertifikate birgen Risiken
Es gibt ja Leute, denen geht nichts schnell genug. Der DAX steigt – schön, aber warum steigt er nicht schneller? Eine Aktie legt zu – prima, aber könnte sie nicht noch etwas mehr zulegen? Um diese Leute zu bedienen, haben sich die Banken so genannte Hebel-Zertifikate ausgedacht, die auch Long-, Turbo-, Bull- oder Wave-Zertifikate heißen. Wie alle Zertifikate liegt auch ihnen ein Basiswert zugrunde. Von dessen Kursentwicklung hängt die Entwicklung der Hebel-Zertifikate ab.
Der Basiswert ist häufig ein Index, kann aber auch eine Aktie, ein Rohstoff oder eine Währung sein.
Hebel-Zertifikate: Kursgewinne werden gehebelt, also um ein Vielfaches verstärkt
Das Prizip der Hebel-Zertifikate ist relativ simpel: Statt des Basiswerts kaufen Sie ein Hebel-Zertifikat. Steigt der Kurs des Basiswerts, steigt auch das Hebel-Zertifikat, aber deutlich stärker als dieser. Der Hebel funktioniert jedoch in beide Richtungen! Sinkt der Kurs des Basiswerts, sinkt auch der Wert Ihres Hebel-Zertifikats um ein Vielfaches.

Hebel-Zertifikate: Diese Dinge müssen Sie beachten:

Worauf Sie achten müssen
Was dieser Begriff in der Praxis bedeutet
Hebel
Er gibt an, mit welchem Faktor die Kursgewinne und -verluste des Basiswerts gehebelt, also multipliziert werden. Ein Hebel um das dreifache bedeutet beispielsweise: Steigt der DAX um 4 % steigt der Wert des Hebel-Zertifikats um das dreifache, also um zwölf Prozent. Ein Hebel von 25 bedeutet: Steigt der DAX um 4 % verdoppelt sich der Kurs des Zertifikats (+ 100 %). Sinkt er dagegen um 4 %, ist das Hebel-Zertifikat praktisch wertlos, weil 4 % x 25 0 100 % ergeben.
Knock-Out-Schwelle
Sie wird vom Emittenten festgelegt und ist das eigentliche Risiko bei der Geldanlage mit Hebel-Zertifikaten: Erreicht oder unterschreitet ein Hebel-Zertifikat die Knock-Out-Schwelle, wird es komplett wertlos. Hier gilt: Je größer der Hebel, desto größer das Risiko, die Knock-Out-Schwelle zu erreichen. Denn auch Kursverluste des Basiswerts werden ja gehebelt.
Bezugsverhältnis
Es gibt an, wieviel Euro Sie pro hundert Punkte des Basiswerts zahlen. Meist beträgt es bei Börsenindizes 1:100.
Mit Hebel-Zertifikaten können Sie auch auf fallende Kurse setzen. Diese heißen dann Short- oder Bear-Zertifikate.
Aber Vorsicht
Hebel-Zertifikate sind äußerst spekulativ. In solche Papiere sollten Sie nur investieren, wenn Sie sich mit Produkten dieser Art richtig gut auskennen. Sollte eine Bank- oder ein Finanzberater Ihnen zu diesen Papieren raten, ohne Sie ausführlich auf die hohen Risiken aufmerksam zu machen, lassen Sie sich besser nicht darauf ein.