Warum genau die Anzahl der Hautkrebspatienten weltweit so rasant steigt, ist nicht abschießend geklärt. Das Ozonloch mag eine Rolle spielen, aber auch die veränderten Freizeitgewohnheiten, die höhere Lebenserwartung und die „braun ist gesund“ Mentalität, die sich seit einigen Jahrzehnten in vielen Ländern der Welt erfolgreich hält. Mit geeigneten Präventionsmaßnahmen lässt sich das Risiko senken und eine Erkrankung verhindern.
Risikofaktoren erkennen und Schutzmaßnahmen ergreifen
Der wichtigste Anteil an der Hautkrebsvorsorge ist die Prophylaxe. Am besten schützt man seine Haut so gut wie möglich und senkt dadurch das individuelle Risiko. Wichtige Risikofaktoren, die zu bedenken sind:
- helle Haut, blonde oder rote Haare, blaue Augen und Sommersprossen
- Sonnenbrände in der Kindheit
- regelmäßiges, ausdauerndes Arbeiten im Freien
- Aufenthalte in sonnenintensiven Gebieten wie Australien oder in der Nähe des Äquators
- Hautkrebserkrankungen in der Familie
- hohe Anzahl an Pigmentflecken
Je mehr dieser Risikofaktoren erfüllt sind, desto höher liegt das persönliche Risiko. Es kann problemlos Werte wie das 100fache des normalen Risikos erreichen, lässt sich aber auch effektiv senken. Zu den einfachsten Schutzmaßnamen zählen:
- Sonnenschutz durch UV-beständige Kleidung und Kopfschutz
- freiliegende Hautstellen durch Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor schützen
- über die Mittagszeit Aufenthalte in der Sonne komplett vermeiden
- regelmäßiges Screening bei erblicher Vorbelastung oder „Risiko-Haut“
Screening richtet sich an gesunde Patienten
Risikopatienten sollten unbedingt alle zwei Jahre das von den Krankenkassen bezahlte Hautkrebsscreening in Anspruch nehmen. Als „Screening“ ist die Früherkennungsuntersuchung darauf ausgerichtet, Vorstufen, Frühstadien und Risiken aufzudecken und so eine rechtzeitige Diagnose einer Hautveränderung sicherzustellen. Im besten und häufigsten Fall findet der Hautarzt keinerlei Veränderungen. Gelegentlich werden Vorstufen entdeckt, die entfernt werden, obwohl es sich dabei noch nicht um Hautkrebs handelt. Diese entarteten Zellen haben ein hohes Potenzial, Hautkrebs zu entwickeln. Ob das passiert, kann niemand vorhersagen, weshalb auch die Entfernung solcher Hautveränderung als Prävention betrachtet werden kann.
Tipp: Viele Hautkrebspatienten haben ihre Hautveränderungen selbst entdeckt. Die Selbstuntersuchung ist ein wichtiger Teil der Hautkrebsvorsorge, wird aber gern vergessen. Am besten legt man sich selbst einen Termin fest und untersucht den eigenen Körper dann im Detail. Im Idealfall untersuchen Sie und Ihr Partner sich gegenseitig und dokumentieren auffällige Hautpartien mit einem Foto.
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