Harnweginfekte natürlich behandeln

Jede zweite Frau erkrankt im Laufe Ihres Lebens an einem Harnweginfekt. Gehören Sie auch dazu? Möchten Sie Ihren unkomplizierten Harnweginfekt, der keine Antibiotikatherapie benötigt, mit Heilpflanzen behandeln? Dann sollten Sie diesen Artikel lesen.

Was sind die Auslöser von Harnweginfekten?

Infekte der Harnwege werden durch Keime verursacht. Der häufigste Erreger ist ein Bakterium mit dem Namen Escherichia coli. Da Frauen eine viel kürzere Harnröhre besitzen als Männer, sind sie von Harnweginfekten auch wesentlich häufiger betroffen.

Wie äußern sich Harnweginfekte?

Wenn Sie nachfolgende Beschwerden bei sich feststellen, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Harnweginfekt, der behandelt werden muss.

  • vermehrter Harndrang
  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Schmerzen im unteren Harntrakt
  • Beschwerden bei der Blasenentleerung (Miktionsbeschwerden)
  • Blut im Urin

Bitte beachten Sie: Wenn Sie Blut im Urin haben, müssen Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, weil es sich in diesem Fall um einen komplizierten Harnweginfekt handelt, der meist mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

Welche Heilpflanzen haben sich bei der Behandlung des unkomplizierten Harnweginfektes besonders bewährt?

  • Goldrute: Das Goldrutenkraut (Herba Solidaginis) hat eine harntreibende (diuretische) Wirkung. Dadurch werden Bakterien vermehrt ausgeschieden. Zudem wirkt die Goldrute entzündungshemmend.
  • Hauhechel: Die Hauhechelwurzel (Radix Ononidis) wird seit Jahrhunderten gegen Harnweginfekte, Nierenleiden und Nierensteine eingesetzt. Grund dafür ist die starke diuretische Wirkung dieser Wurzel. Die Harnmenge wird erhöht und Bakterien werden mit dem Harn ausgespült. Die vermehrte Diurese hat zudem den Vorteil, dass sich Nieren- und Harnsteine nicht so schnell bilden können.
  • Orthosiphonblätter: Der lateinische Name der Orthosiphonblätter ist Folia Orthosiphonis. Die Heilpflanze hat auf die Harnwege eine harntreibende und vor allem auch krampflösende (spasmolytische) Wirkung. Sie vermindert die erschwerte Blasenentleerung bei Harnweginfekten und wirkt auch gegen die Reizblase.

Wie können Sie diese drei Heilpflanzen am besten anwenden?

Besonders wenn Sie berufstätig sind, können Sie sich nicht dreimal täglich einen Blasentee zubereiten. Es gibt jedoch so genannte Fertigarzneimittel, die eine Kombination aus Goldrute, Hauhechel und Orthosiphonblätterextrakt enthalten. Die Kapseln sind leicht einzunehmen und deshalb auch für Berufstätige gut geeignet. Bitte beachten Sie, dass Sie auch zwischen der Einnahme des Arzneimittels sehr viel trinken müssen.

Ich empfehle Ihnen pro Tag am besten etwa drei Liter abgekochtes lauwarmes Wasser zu trinken. Dies unterstützt die Stoffwechselvorgänge und hilft den ableitenden Harnwegen bei der Durchspülung. Bakterien werden somit vermehrt ausgeschieden und Ihr Harnweginfekt bessert sich schneller.

Tipp: Brechen Sie die Behandlung mit dem Kombinationspräparat aus den genannten Heilpflanzen nicht zu früh ab, sondern nehmen Sie das Arzneimittel noch einige Tage nach Beschwerdefreiheit ein. Sie können dadurch einen Rückfall verhindern.

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