Harnblasenentzündung mit Homöopathie begleitend behandeln

Genau wie Schüßlersalze und auch die Phytotherapie (Heilpflanzenkunde) kann auch die klassische Homöopathie bei einer Harnblasenentzündung (Zystitis) bereits zu Beginn der Infektion eingesetzt werden. Um das richtige Arzneimittel herauszufinden, müssen die sogenannten Modalitäten mit dem Erkrankungsbild übereinstimmen.

Es gibt eine Vielzahl von Homöopathika, die auf das Krankheitsbild des Harnweginfekts gut passen.

Die Modalitäten beschreiben die Zustände, wann eine Erkrankung sich verbessert oder auch verschlechtert. Bei der Zystitis zu bleiben, kann es sein, dass bei dem einem einzusetzenden Homöopathika eine Wärmflasche guttut und bei einem anderen Mittel hierdurch Unterleibskrämpfe hervorgerufen werden. Die Modalitäten beschreiben wiederum die ungewöhnlichen Gefühls- und Leidenssituationen, in denen sich eine Betroffene sich befinden kann.

Apis mellifica gegen eine Harnblasenentzündung einsetzen

Apis mellifica (Honigbiene) beschreibt z. B. in seinem Arzneimittelbild für Harnwegentzündungen „Tumor (Schwellung) mit stechenden Schmerzen oder Gedunsensein verschiedener Teile des Körpers, äußerste Empfindsamkeit gegen Berührung und allgemeine Schmerzen, Zusammenschnürungsgefühl, Unverträglichkeit von Hitze.“

Modalitäten sind hier:

  • Verbesserung: in freier Luft, Kaltbaden und beim Abdecken
  • Verschlimmerung: Hitze in jeglicher Form, Berührung und Druck jeglicher Art (Druck der aufliegenden Unterhose reicht bereits aus), am späten Nachmittag, nach dem Schlaf, in beheizten und geschlossenen Zimmern, rechte Seite ist betroffen und schmerzt.

Treffen die Symptome, die hier aufgeführten Modalitäten und der Geistes- und Gemütszustand (Gleichgültigkeit, lässt Dinge ständig fallen, ist sehr weinerlich, kann sich einfach auf nichts konzentrieren), dann ist Apis mellifica, die Honigbiene, genau die richtige Arznei für Ihre Erkrankung. Hiervon nimmt man im Erkrankungsfall in der Potenzierung D6 3 x täglich 5 Globuli.

Cantharis – das Hauptmittel bei Zystitis

Das Hauptmittel ist jedoch das Arzneimittel Cantharis (die spanische Fliege). Hier liegen folgende Informationen über das Mittel vor:

  • Ständiger schmerzhafter Harndrang, schneidende, brennende Schmerzen vor, während und nach dem Wasserlassen, Pollakisurie (nur tröpfchenweiser Harn beim Toilettengang)

Folgende Modalitäten weisen auf das Arzneimittel:

  • Verbesserung der Symptome: kalte Anwendungen und Kälte, Reiben und Druck mit dem Händen auf Unterleib
  • Verschlimmerung: Wasserlassen, Kaffee, Schwarztee und kaltes Wasser trinken

Sind die Modalitäten des Harnweginfekts stimmig, dann sollte man dieses Arzneimittel 3 x täglich eine Gabe (= 5 Globuli) in der D6 langsam im Mund zergehen lassen.

Aconitum bei Blasenentzündung

Kommt es zu einer plötzlichen unerwarteten Harnweginfekt aufgrund von Zugluft, Kälte, Wind, Ängsten oder auch zu viel Sonne, so kann der Eisenhut (Aconitum D6) als Homöopathika hier gut Dienste leisten.

Bei diesem Medikament ist jedoch das Behandlungszeitfenster sehr klein. Dies bedeutet, dass wenn die ersten Symptome der Blasenentzündung mit brennenden Schmerzen und ständigem Harndrang oder Harnverhalten (kann sich einfach nicht vom Wasser lösen) auftreten, das Mittel eingesetzt werden muss.

Wenn Angst vor dem Wasserlassen eintritt, sollte man dieses Arzneimittel schnellstens einnehmen. Sind die Symptome ausgeprägter oder intensiver, kann dieses Arzneimittel nicht mehr viel für Sie tun.

Alles was plötzlich und schnell an Symptomen erscheint, benötigt genau Aconitum D6 (3 x täglich 1 Gabe). Bessert sich der Zustand durch dieses Arzneimittel nicht, so ist das Behandlungsfenster für die Symptome bereits geschlossen worden.

Die Homöopathie hält unter anderem folgende Arzneimittel gegen eine Harnblasenentzündung bereit:

Cantharis (als Hauptmittel), Aconitum, Apis mellifica, Arnica montana, Arsenicum album, Belladonna, Berberis, Causticum, Colocynthis, Dulcamara, Nux vomica, Pulsatilla, Staphisagria, etc.

Sollten Sie mit Ihrer Selbstbehandlung nicht weiterkommen, so vereinbaren Sie einen Termin mit einem Heilpraktiker oder Schulmediziner mit der Ausbildung für klassische Homöopathie.

Ist der Harnweginfekt bereits so weit fortgeschritten, dass bereits Erythrozyten (rote Blutkörperchen oder Leukozyten (weiße Blutkörperchen)) im Urin feststellbar sind, dann sollte vom Allopathen (Schulmediziner) unbedingt ein Antibiotikum entsprechend eingesetzt werden. Begleitend kann dann hierzu auf jeden Fall die Homöopathie ohne weiteres eingesetzt werden. Hierdurch können die Symptome schneller abgemildert werden und das Krankheitsbild wesentlich schneller ausheilen.

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