Haltungsschäden im Rücken: Das Stoppmuster

Rückenschmerzen entstehen häufig durch Fehlhaltungen. Die wahrscheinlich häufigste Fehlhaltung ist das sogenannte Stoppmuster. Wer weiß, wie das Stoppmuster aussieht, kann diese Fehlhaltung häufig vermeiden und so seinen Rücken schonen und Haltungsschäden vorbeugen.

Beim Stoppmuster wird vor allem die Beugemuskulatur angespannt. Diese befindet sich überwiegend auf der Vorderseite des Körpers. Im Englischen wird das Stoppmuster auch "Red-light-reflex" genannt. Dabei nimmt der Betroffene eine Art Schutzhaltung ein.

Stoppmuster erkennen
Typische Anzeichen für das Stoppmuster sind hochgezogene Schultern. Der Kopf wird nach vorne gezogen, der Blick ist auf den Boden gerichtet. Dabei ist der obere Rücken stark gebeugt, sodass es aussieht, als hätte man einen Buckel. Die Arme sind so gedreht, dass der Handrücken nach vorne zeigt. Dabei hängen die Arme häufig nicht neben, sondern fast vor dem Körper. Oft ist auch die Hüfte gebeugt, sodass man etwas in sich zusammengesunken dasteht.

Dies hat auch Auswirkungen auf den Rücken. Durch die hochgezogenen
Schultern beispielsweise ist der Trapezmuskel permanent angespannt, was
zu entsprechenden Verspannungen führt. Zudem treten oft Schmerzen im
oberen Rücken auf.

Wer ist von der Stopphaltung betroffen?
Betroffen sind oft Menschen in sitzenden Tätigkeiten, da sie oft mit vorgeschobenem Kopf und hochgezogenen Schultern vor dem Bildschirm sitzen. Ansonsten nimmt man die Stopphaltung oft unbewusst ein. Typische Beispiele sind hier Erschrecken, schlechte Nachrichten, starke Schmerzen oder Kälte. Die Stopphaltung kann auch chronisch eingenommen werden.

Hier sind oft Menschen betroffen, die ein geringes Selbstwertgefühl haben und daher automatisch eine Schutzhaltung einnehmen. Typisch ist diese Körperhaltung auch bei Vergewaltigungsopfern, nach einem Trauma auf der Körpervorderseite oder bei ständigem Umgang mit negativen Nachrichten. Schließlich nehmen sehr große Menschen oft die Stopphaltung ein, um sich entweder kleiner zu machen als sie eigentlich sind oder einfach, um sich zu den Dingen zu bücken, die für die "Normalen" auf der eigentlichen Körpergröße angebracht sind.

Auswirkungen
Neben Schmerzen im Nacken und im oberen Rücken sind oft auch Schwindel, Kopfschmerzen und Gedächtnisprobleme die Folge der Fehlhaltung. Aufgrund der gebückten Körperhaltung können sogar psychische Probleme wie Depressionen, Angst, Antriebslosigkeit oder chronische Müdigkeit entstehen. Zudem sind Schluckbeschwerden und viele Arm-, Hand-, Knie- und Fußprobleme das Resultat des Stoppmusters. Wenn Sie zu den Menschen gehören, die viel am Schreibtisch sitzen, sollten Sie auf jeden Fall immer wieder Ihre Körperhaltung überprüfen.

Was Sie tun können
Um Verspannungen im Nacken zu vermeiden, kreisen Sie immer wieder mit den Schultern oder strecken Sie die Arme bewusst nach oben. Strecken Sie abwechselnd den rechten und den linken Arm zur Decke. Wenn Sie stehen, achten Sie darauf, die Schultern nicht hochzuziehen, sondern stellen Sie sich bewusst aufrecht hin.

Legen Sie am Arbeitsplatz immer wieder den Kopf in den Nacken oder kreisen Sie den Kopf. Wenn Sie sich immer wieder Ihre Körperhaltung bewusst machen, verringert sich die Gefahr, eine Fehlhaltung einzunehmen. Dadurch können Sie auch Rückenschmerzen vermeiden.