Gut oder schlecht: Was ist Cholesterin?
Der Naturstoff Cholesterin wird sowohl im Körper gebildet als auch mit der Nahrung aufgenommen. Er spielt eine wichtige Rolle, unter anderem für den Zellaufbau. Im Körper wird das fettlösliche Cholesterin gut verpackt transportiert: Man unterscheidet VLDL-, LDL- und HDL-Cholesterin. Während HDL-Cholesterin als „gut“ gilt, stellen hohe VLDL- und LDL-Werte ein hohes Risiko dar. Wichtig dabei ist aber vor allem das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin. Umso höher das HDL, desto besser – so die oft vertretene Meinung.
Sehr hohe HDL-Werte von Nachteil
Eine dänische Studie stellt diese jahrelange Weisheit nun in Frage. Mehr als 116.000 Patienten mit Bluthochdruck oder Herzerkrankung wurden sechs Jahre lang hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Entwicklung beobachtet. Mehr als 10.000 Teilnehmer starben im Studienzeitraum. Bei der Auswertung der Daten der Verstorbenen stellte sich heraus, dass nicht nur Patienten mit sehr hohen LDL-Werten ein hohes Risiko hatten, sondern auch Menschen mit sehr hohen HDL-Werten. Bei extrem hohen HDL-Werten lag das Letalitäts-Risiko für Männer mehr als 100 Prozent über dem Durchschnitt. Für Frauen erreicht es immerhin noch knapp 70 Prozent über dem Normalwert. Bei sehr hohen Werten lag die Wahrscheinlichkeit für Männer zu sterben immer noch 36 Prozent über dem Durchschnittswert.
Die Mediziner betonten in der Präsentation ihrer Studie aber auch, dass extrem hohe HDL-Werte sehr selten vorkommen. Weniger als ein halbes Prozent aller Patienten weisen extreme Werte auf. Dennoch ist es wichtig zu wissen, dass auch „gutes“ Cholesterin nicht unbegrenzt „gut“ ist.
Quelle: Mentalfloss.com
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