Für die Entstehung eines Herzinfarkts spielen viele Faktoren eine Rolle. Doch auch wenn Stress, körperliche Anstrengung oder Flüssigkeitsmangel Herzprobleme verursachen können, ist das Risiko fürs Herz morgens deutlich höher als mittags oder abends. Schwere Herz-Beschwerden wie ein Myokardinfarkt, Angina Pectoris oder Herzrhythmusstörungen treten am häufigsten früh morgens nach dem Aufwachen auf.
Schwere Herzinfarkte am Morgen
Aber nicht nur die Häufigkeit ist morgens höher. Auch die Stärke eines Infarkts ist nach dem Aufwachen durchschnittlich am höchsten und nimmt im Lauf des Tages ab. Gerade in den Morgenstunden treten besonders schwere Herzinfarkte am häufigsten auf.
Dies ist das Ergebnis einer Studie einer spanischen Forschergruppe um Dr. Borja Ibanez aus Madrid (Heart 2011, online). Die Gruppe analysierte die Daten von 811 Patienten, die zwischen 2003 und 2009 mit einem Herzinfarkt in eine Madrider Klinik eingewiesen wurden.
Ein Drittel der Herzinfarkte
Die spanischen Mediziner teilten den Tag in vier jeweils sechsstündigen Perioden ein und zählten dabei die Häufigkeit, wann sich ein Herzinfarkt ereignet hatte. In der zweiten Periode (von 6 bis 12 Uhr) ereigneten sich dabei 33 Prozent der Infarkte. In den übrigen Perioden erlitten deutlich weniger Menschen einen Herzinfarkt, wobei es nicht verwunderlich ist, dass sich die wenigsten Vorfälle in der Nacht ereigneten. So ereigneten sich zwischen 12 und 18 Uhr 29 Prozent der Herzinfarkte, zwischen 18 und 24 Uhr 20 Prozent und in der Nacht zwischen 0 und 6 Uhr nur 17 Prozent.
Nicht nur die Häufigkeit, auch die Größe des Infarkts, die anhand bestimmter Herzenzyme gemessen wurden, die bei einem Herzinfarkt freigesetzt werden, war in Periode 2 am höchsten.
Leider machten die Forscher keine konkreten Angaben, welche biologischen Prozesse hinter dem erhöhten Herz-Risiko am Morgen stecken. Doch gerade Herzpatienten sollten nach dem Aufstehen genau auf ihr Herz achten, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.
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