Grippeimpfstoff-Rückruf – besteht Gefahr für Patienten?

Warum mussten Grippeimpfstoffe von Novartis zurückgerufen werden? Wurden Sie mit einem der betroffenen Impfstoffe gegen Grippe geimpft? Welche Impfstoff-Chargen sind vom Rückruf betroffen? Sind Sie nun aufgrund der negativen Meldungen verunsichert? Gibt es Alternativimpfstoffe? Lesen Sie meinen Artikel und erfahren Sie mehr darüber.

Welche Impfstoffe musste Novartis zurück rufen?

Es mussten nicht alle Grippeimpfstoffe von Novartis zurückgerufen werden. Novartis hat folgende Impfstoffe mit den entsprechenden Chargen vom Markt genommen:

Begripal Grippeimpfstoff (betroffen sind 4 Chargen)
Chargen-Nummern: 126201, 126102A, 126101 und 126202A

Fluad Grippeimpfstoff (betroffen ist nur eine Charge)
Chargen-Nummer: 128902

Durch diese Maßnahme von Novartis sollen die Patienten geschützt werden.

Bitte beachten Sie: Falls Sie von Ihrem Arzt einen dieser Impfstoffe verordnet bekommen haben und der Impfstoff noch in Ihrem Besitz ist, sollten Sie die Chargen-Nummer überprüfen und den Grippeimpfstoff gegebenenfalls zurück in Ihre Apotheke bringen. Der Impfstoff wird zurückgenommen und die Kosten werden erstattet. Wenn Sie einen Impftermin haben, hat Ihr Arzt die Impfstoffe auf die entsprechenden Chargen hin überprüft und an die Apotheke oder den Hersteller zurückgegeben.

Warum wurden diese Impfstoffe zurück gerufen?

Im den betroffenen Chargen der Grippeimpfstoffe Fluad und Begripal wurden Ausflockungen festgestellt. Novartis hatte die Verbraucher beruhigt und versichert, dass die Ausflockungen unbedenklich seien. Das Paul-Ehrlich-Institut ist jedoch eingeschritten und hat die Freigabe der entsprechenden Chargen zurückgenommen. Es sei nicht auszuschließen, dass es durch die Ausflockungen zu schweren Nebenwirkungen kommen könnte. Novartis hat sich daraufhin bereiterklärt, die betroffenen Impfstoffchargen vom Markt zu nehmen.

Besteht eine Gesundheitsgefahr, wenn Sie mit einem der betroffenen Grippeimpfstoffe geimpft wurden?

Eine der gefährlichsten Nebenwirkungen, die nach einer Impfung auftreten kann, ist der anaphylaktische Schock. Er tritt aber normalerweise kurz nach der Impfung oder innerhalb einiger Stunden auf. Wenn Ihre Impfung schon einige Zeit zurück liegt und Sie keine nennenswerten Nebenwirkungen hatten, müssen Sie sich keine Sorgen machen. Der Impfstoff ist trotz der Flocken wirksam und schützt Sie gegen die Influenza.

Folgende Nebenwirkungen treten häufig nach einer Grippeimpfung auf und haben nichts mit den Ausflockungen zu tun

  • Schmerzen, Schwellungen und Rötungen an der Impfstelle
  • Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Unwohlsein und Müdigkeit
  • Frösteln und Fieber

Diese Beschwerden klingen innerhalb von wenigen Tagen nach der Impfung ab.

Gibt es Alternativimpfstoffe gegen Grippe, die nicht von Novartis hergestellt wurden?

Es gibt einige zugelassene Grippeimpfstoffe für die Grippesaison. Allerdings sind fast alle Impfstoffe nicht mehr lieferbar, da durch den Rückruf von Novartis und damit ein Run auf andere Grippeimpfstoffe ein Defizit besteht. Die Grippeimpfstoffe können nicht in kurzer Zeit nachproduziert werden, somit ist es wahrscheinlich, dass nicht alle Impfwilligen geimpft werden können.

Falls Sie zu einer Risikogruppe gehören und sich gegen Grippe impfen lassen möchten, sollten Sie sofort bei Ihrem Arzt nachfragen, ob er Grippeimpfstoffe zur Verfügung hat. Patienten, bei denen eine Influenzaerkrankung zur ernsten Gesundheitsgefahr werden könnte, werden von den meisten Ärzten bevorzugt geimpft.

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