Grenzen setzen: Machen Sie sich zum Mittelpunkt Ihres Lebens

Lernen Sie, anderen gegenüber wertschätzend aber deutlich Ihre persönlichen Grenzen zu setzen und damit zum Mittelpunkt Ihres eigenen Lebens zu werden. Hier bekommen Sie Tipps.

Gehören Sie zu den Menschen, die sich sprichwörtlich immer wieder von anderen in Ihren Garten trampeln lassen? Stehen bei Ihnen immer andere im Mittelpunkt? Fällt es Ihnen schwer, Grenzen zu setzen? Haben Sie schon gemerkt, dass Ihnen das schwieriger fällt, je wichtiger Ihnen der andere ist?

Grenzen setzen: Wie erkennen Sie Ihre eigenen Grenzen?
Sie tun sich schwer damit, die eigenen Grenzen wahrzunehmen? Dies liegt manchmal daran, dass Sie nicht Ihre eigenen Bedürfnisse, sondern die der anderen im Fokus haben. Sie machen andere zum Mittelpunkt Ihres Lebens. Sie möchten es den anderen immer Recht machen und dafür sorgen, dass es Ihrem Gegenüber gut geht.

Leider vergessen Sie dabei, dass Sie eigene Bedürfnisse haben und Sie selbst für deren Erfüllung verantwortlich sind. Sie sollten der Mittelpunkt in Ihrem Leben sein. Erst wenn Ihr Gegenüber den Bogen überspannt oder unangenehme Begebenheiten immer wieder auftreten, wird Ihnen deutlich, dass Sie eigene Grenzen haben, die offensichtlich wiederholt übertreten werden.

Kleine Übungen können den Weg zu den eigenen Bedürfnissen wieder frei räumen. Fragen Sie sich z. B. tagsüber immer wieder einmal "Was täte mir jetzt gerade gut?" Versuchen Sie, sich dieses Bedürfnis auch tatsächlich zu erfüllen. Wenn das gerade nicht geht, weil Sie mitten in einer wichtigen Konferenz stecken, dann sagen Sie sich ganz konkret, wann Sie sich dieses Bedürfnis erfüllen werden.

Treffen Sie eine Vereinbarung mit sich selbst. Absolut wichtig hierbei: Tun Sie das dann auch! Zeigen Sie sich selbst, dass Sie ein Versprechen sich selbst gegenüber einhalten. Zeigen Sie sich, dass Sie sich selbst wichtig sind.

Grenzen setzen: Wie geht das? 
Wenn Sie lernen, auf Ihre eigenen Bedürfnisse zu achten und diesen Raum zu geben, werden Sie automatisch immer seltener erleben, dass andere Menschen Ihre Grenzen übertreten. Denn nun haben Sie diese ja viel mehr im Blick und können sofort und angemessen darauf reagieren.

Meist ärgern Sie sich ja eher über Situationen, in denen Sie sich im Nachhinein von anderen über den Tisch gezogen fühlen. Dabei haben Sie in dem Moment nur das eigene Bedürfnis nicht gespürt und sich Dinge überstülpen lassen, die Sie bei näherer Betrachtung gar nicht wollten.

Dennoch wird es auch Situationen geben, in denen Sie Ihrem Gegenüber freundlich aber deutlich sagen müssen, wie Sie etwas haben wollen oder dass Sie etwas anderes möchten. Je unwichtiger die andere Person für Sie ist, desto leichter wird Ihnen das fallen. Menschen, die Sie lieben oder von denen Sie sich abhängig fühlen, übertreten leichter Ihre Grenzen. Die Angst, z. B. diese Menschen zu verlieren, oder das, was Sie von Ihnen brauchen, nicht zu bekommen, hält Sie davon ab, sich selbst zu vertreten.

Wie werden Sie der Mittelpunkt in Ihrem Leben?
Interessanterweise macht diese Angst aber häufig wahr, was nicht passiert wäre, hätten Sie Ihre Grenzen geachtet und vertreten. Was Sie eigentlich wollen ist, dass Menschen in Ihnen jemand sehen, der sich selbst achtet. Sie werden für andere interessant, weil Sie so viel Eigenes zu bieten haben. Sie erwecken beim anderen Respekt, weil Sie respektvoll mit sich selbst umgehen.

Daher: Trauen Sie sich! Erlauben Sie sich mehr und mehr, die eigenen Bedürfnisse zu spüren und zu beachten. Kommunizieren Sie diese immer öfter und setzen Sie Ihre individuellen Grenzen. Damit leben Sie zunehmend Ihr eigenes Leben und gewinnen immer mehr Spaß daran. Und – Sie machen andere immer weniger zum Mittelpunkt in Ihrem Leben, der ist nämlich schon besetzt. Von Ihnen selbst!