Grauimporte: Digitalkamera und Zubehör als Schnäppchen mit Nebenwirkung

Laut ist das Klagen der Hersteller der Fotoindustrie gegen die Grauimporte, die das Geschäft mit Digitalkameras und Fotozubehör gründlich verleiden, weil die Preispolitik der Hersteller unterlaufen wird. Nach dem Start einer Kampagne gegen Grauimporte von Nikon Anfang November 2008 sowie einiger Objektiv-Hersteller will nun auch Canon gegen dieses Ungemach vorgehen. Grauimporte bedeuten für den Kunden auf den ersten Blick Preisvorteile – in Zeiten einer drohenden Wirtschaftskrise sehr verlockend. Aber es gibt auch Nachteile für den Kunden. Deshalb: Augen auf bei Grauimporten!

Die Sicht der Hersteller von Digitalkamera und Co. ist klar: Grauimporte schädigen das Geschäft und das Image der Hersteller. Denn bei den Grauimporten umgehen so genannte "Parallelimporteure" für den Konsumenten nicht – oder kaum – ersichtlich rechtliche Bestimmungen. Auf illegalem Weg verschaffen diese sich Ware, die nicht für den europäischen Markt bestimmt ist und damit auch nicht für den Bedarf angepasst.

Die günstigeren Preise werden zudem über fehlende Garantien, fehlende Bedienungsanleitungen und ggf. für den Bedarf deutscher Kunden fehlendes Zubehör erzielt.

Der Schaden bei Grauimporten trifft also keinesfalls nur die Hersteller von Digitalkamera und Co. sowie aufgrund der Umgehung von Steuerrichtlinien den Wirtschaftsraum Europa, sondern auch ganz direkt den einzelnen Kunden: Denn Digitalkameras für andere Länder sind oftmals mit anderen Anschlüssen versehen.

Hier muss der deutsche Kunde dann passendes Zubehör nachkaufen – auf eigene Rechnung. Zudem sind Garantie-Leistungen der Hersteller stark eingeschränkt. Auch das bedeutet im Falle eines Falles Mehrkosten für den Käufer.

Und nicht zuletzt: In der Regel dürften Grauimporteure keine kulanten Verkäufer sein. Denn wer sich bei der Beschaffung der Ware nicht an geltendes Recht hält, wird auch im Verhältnis zum Kunden primär den eigenen Profit im Blick haben.